Die Feuerwehr rückte mit elf Einsatzkräften aus. Foto: Klormann

Mutmaßliche Brandstiftung löst Feueralarm aus. Verursacher muss für Kosten aufkommen.

Calw - Dieser mutmaßliche "Streich" dürfte den Verursacher teuer zu stehen kommen – wenn er gefunden wird: Am Freitag gegen 12.10 Uhr löste ein brennender Papierkorb in einer Toilette der Heinrich Immanuel Perrot-Realschule in Calw den Feueralarm aus. Sowohl die Realschule als auch das Hermann Hesse-Gymnasium mussten komplett geräumt werden. Die Feuerwehr rückte mit drei Fahrzeugen und elf Einsatzkräften an, um den Brand zu löschen. Auch die Polizei und ein Rettungswagen waren vor Ort.

Im Mülleimer selbst wurden zwar weder Zigaretten noch Streichhölzer gefunden. Aber, wie Stadtbrandmeister Dirk Patzelt es treffend auf den Punkt brachte: "Ein Papierkorb brennt nicht von alleine." Und so steht der Verdacht im Raum, dass möglicherweise zündelnde Schüler das Feuer ausgelöst haben.

Verursacher muss für Kosten aufkommen

Allein der Schaden dürfte sich auf etwa 600 bis 700 Euro belaufen, schätzt Patzelt. Denn obwohl außer dem Mülleimer auf den ersten Blick nichts zerstört wurde, wird wohl eine Spezialreinigung notwendig sein, um unter anderem die Fliesen von Brandspuren zu befreien. Wird der Verursacher ermittelt, wird es für diesen aber voraussichtlich noch deutlich teurer: Allein die Kosten für den Einsatz der Feuerwehr beziffert der Stadtbrandmeister auf 800 bis 1100 Euro. Auch für diese muss der Verursacher aufkommen.

Die Evakuierungen der Schulen seien schnell und vorschriftsmäßig verlaufen, berichtete Markus Köcher, Schulleiter des Hermann Hesse-Gymnasiums, im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Schüler seien zu den Sammelplätzen gebracht worden; die Lehrer hätten anhand von Klassenplänen überprüft, ob die alle vollzählig vor Ort sind. "Man sieht daran, dass unsere Maßnahmen gegriffen haben", betonte Köcher.

In der Realschule sei die Räumung ebenfalls reibungslos vonstatten gegangen, sagte Konrektorin Jennifer Ginader. "Wir sind da ein eingespieltes Team", bekräftigte sie im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit dem Gymnasium.

Und auch Patzelt sprach von einem "vorbildlichen System", das an den Schulen praktiziert werde. "Das ist hier top." Mindestens einmal pro Jahr absolviert die Feuerwehr mit jeder Schule im Stadtgebiet eine entsprechende Übung, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Diese scheinen sich ausgezahlt zu haben.

Um kurz vor 13 Uhr gab die Feuerwehr die Gebäude frei und die Schüler durften die Schulen wieder betreten. Brandgeruch lag zwar noch immer in der Luft. Allerdings, so erklärte Köcher, könne der Betrieb weiterlaufen. Unterricht sei an diesem Nachmittag zwar keiner mehr, allerdings habe die Mensa geöffnet. Und auch zwei AGs würden wie geplant stattfinden.