Das Maria von Linden-Gymnasium soll bis 2022 saniert werden. Foto: Fritsch

Stadt will Maria von Linden-Gymnasium bis zum Jahr 2022 baulich auf heutigen Stand bringen.

Calw-Stammheim - Ein neues Großprojekt der Stadt Calw steht vor der Tür: Läuft alles nach Plan, wird das Maria von Linden-Gymnasium in den kommenden Jahren für insgesamt 12,205 Millionen Euro saniert und modernisiert. Losgehen soll es noch in diesem Jahr mit Fassadenarbeiten.

Der Plan steht seit bald zehn Jahren im Raum: Bereits im Jahr 2009 entwickelte die Stadt ein Sanierungskonzept für das rund 40 Jahre alte Hauptgebäude des Maria von Linden-Gymnasiums.

Fehlende Mittel

Damals stand die Verwaltung jedoch vor dem Problem, dass Fördermöglichkeiten fehlten; zeitgleich mussten zudem Großprojekte wie die Rathaussanierung und der Bau der Walter-Linder-Sporthalle in Calw im städtischen Haushalt eingeplant werden. Kurz gesagt: Es stand kein Geld zur Verfügung.

Das Maria von Linden-Gymnasium ist somit als größte Schule der Stadt die einzige, die bislang noch nicht umfassend saniert und modernisiert wurde.

Fördermöglichkeiten

Im Rahmen des Kommunalen Investitionsfördergesetzes für finanzschwache Kommunen können nun Gelder für die nötigen Maßnahmen beantragt werden. Das neue Förderprogramm stellt finanzielle Mittel für Sanierungen zur Verfügung, die – das sind die Voraussetzungen – noch im Jahr 2018 beginnen und spätestens Ende 2022 abgeschlossen werden. Sollten die Arbeiten bis zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht fertig sein, gibt es auch keine Förderung.

Konkret geht es dabei um rund 4.000.000 Euro, die die Verwaltung aus diesem Fördertopf beantragen will. Da auch viele Schüler, die das Gymnasium besuchen, nicht aus Calw stammen, ist es darüber hinaus möglich, Geld aus dem Ausgleichstock für finanzschwache Gemeinden im Regierungsbezirk Karlsruhe zu beziehen. Hier hat die Stadt bereits Mittel in Höhe von 3.900.000 Euro beantragt. Insgesamt wird die Maßnahme voraussichtlich rund 12,205 Millionen Euro brutto kosten; die Gelder werden im Wesentlichen in den Jahren 2019 bis 2022 gebraucht.

Maßnahmen

Bereits im Frühjahr 2015 hat der Calwer Gemeinderat das Gebäude selbst in Augenschein genommen. Dabei wurde deutlich, dass nicht viele bauliche Mängel beseitigt werden müssen, sondern auch Modernisierung nötig ist, um dem Standard moderner Unterrichtsformen gerecht werden zu können.

In drei Bauabschnitten soll die Schule daher über drei Jahre hinweg auf den heutigen Stand gebracht werden. Im Einzelnen stehen Fassaden- und Fenstersanierung, die komplette Sanierung der haustechnischen Anlagen, die Sanierung der schadhaften Fluchttreppen, die Sanierung der sanitären Einrichtungen, der Fachräume für Naturwissenschaften, Technik, Kunst und Musik bezüglich der Oberflächen, Brandschutz und fest eingebauter Ausstattung an.

Darüber hinaus müssen das Dach der Pausenhalle sowie deren Holzkonstruktion saniert und die unebenen Pausenhofflächen begradigt werden. Noch in diesem Jahr ist der Beginn der Fassenarbeiten geplant.

Auswirkungen

Da es sich bei dem Vorhaben um eine sehr umfassende und weitreichende Sanierung handelt, wird ein großer Teil der Arbeiten während des laufenden Schulbetriebs und nicht nur während der Ferien erfolgen müssen. Die Arbeiten sollen dabei, so weit möglich, mit den Betroffenen abgestimmt werden. Einige Schüler werden in dieser Zeit deshalb voraussichtlich zeitweise in provisorischen Unterrichtsräumen (Containern) untergebracht.

Voraussetzung

Der Gemeinderat stimmte diesem Vorhaben in seiner jüngsten Sitzung nun grundsätzlich geschlossen zu – unter der Voraussetzung, dass die Fördermittel in Höhe von insgesamt etwa 7.900.000 Euro auch wie geplant fließen. Wie die Umsetzung der Arbeiten konkret angepackt wird, soll, abhängig von den Zuschüssen und den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln, in einem gesonderten Baubeschluss erneut vorgelegt und beraten werden. So geht es weiter Da die Verwaltung davon ausgeht, die Fördermittel auch zu bekommen, wird als nächster Schritt ein Vergabeverfahren nach für die Planungsleistungen erfolgen. Denn: Sollten die Zuschüsse bewilligt werden, müssten wesentliche Teile der Planungen noch in diesem Jahr erbracht werden. Die dafür derzeit im Haushalt der Stadt Calw vorgesehenen Mittel in Höhe von 135.000 Euro werden hierfür voraussichtlich nicht ausreichen und müssten dann aufgestockt werden.