Am Tälesbach hat es wieder einmal eine Hangrutschung gegeben. Foto: Hölle

Immer gewisses Risiko vorhanden. Geologe hilft bei Lösung. Berufsgenossenschaft verfügt Baustopp.

Calw-Hirsau - Gefahr erkannt. Aber dieses Mal ist sie noch nicht gebannt. Wenigstens soll von der neuerlichen Hangrutschung am Tälesbach keine Gefährdung für Hirsau oder dessen Einwohner ausgehen.

So schätzt auf jeden Fall Bernhard Dillner vom städtischen Tiefbauamt die Situation ein, die die Zuständigen schon seit etwa zwei Wochen beschäftigt. Teilweise ist ein Baustopp verhängt worden.

Betroffen ist die ehemalige Mülldeponie der Deutschen Bahn – von Hirsau aus gesehen auf der linken Flanke des Tälesbaches. Dort ist zunächst, so Dillner, eine Abbruchkante des Hanges auf einer Länge von ein bis zwei Metern und einer Breite von etwa zehn Metern abgestürzt. Mittlerweile hat das Problem wohl aber doch noch größere Ausmaßnahme angenommen, wie unsere Zeitung gestern vor Ort erfahren hat.

Berufsgenossenschaft verfügt Baustopp

Die Berufsgenossenschaft hat schnell reagiert und für den betroffenen Bereich einen Baustopp verfügt. Die Sicherheit der dort Arbeitenden habe absoluten Vorrang, erläuterte Dillner dazu. Mittlerweile ist auch ein Geologie hinzugezogen worden. Er soll beim Bemühen, dass nicht noch mehr Erdreich ins Rutschen gerät, mithelfen.

Die Verfüllarbeiten im betroffenen Bereich werden erst weitergehen, wenn ein geeignete Lösung gefunden worden ist. Dillner schätzt, dass das schon noch zwei bis drei Wochen dauern könnte. Anderswo auf der riesigen Baustelle gibt es derzeit keine Beeinträchtigungen. Hier wird weiter an der Verdichtung der Hangflanken des Tälesbaches, wo früher die Stadt Calw und die Bahn Müll abgelagert haben, gearbeitet.

Problem zum zweiten Mal aufgetaucht

Ende Juni hatten sich, wie berichtet, auf der Sanierungsbaustelle aufgrund der anhaltenden, starken Niederschläge schon einmal zwischen drei und fünf Kubikmeter Erdreich aus einem steilen Hang gelöst und waren abgerutscht. Um einen dauerhaften Schutz garantieren zu können, wurde kurzerhand ein riesiges Wellstahlrohr mit einem Durchmesser von drei Metern in Teilstücken hergestellt und anschließend auf einer Länge von rund 50 Metern im Gerinne des Tälesbachs montiert. Auf das Stahlrohr wurden mehrere Meter Boden aufgebracht, um es vor weiteren Rutschmassen zu schützen.

"Aber auf einer so großen Baustelle wie dieser ist ein gewisses Risiko einfach nicht auszuschließen", meinte gestern im Gespräch mit unserer Zeitung Polier Peter Nowak. Bernhard Dillner geht aber davon aus, dass das Problem bald in den Griff zu bekommen ist.