Auch die Stadt Calw wird immer digitaler. Foto: momius – stock.adobe.com

In Calw hat sich schon viel getan. Bürgerservice, Verwaltung, Bildung - mmer mehr wird sich künftig online abspielen.

Calw - Wie sieht es in der Stadt Calw in Sachen Digitalisierung aus? Zu dieser Frage gab Eric Weber, persönlicher Referent des Oberbürgermeisters, Koordinator Stadtentwicklungsprozess und Wirtschaftsbeauftragter, in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats einen Überblick.

In Zukunft wird sich wohl noch deutlich mehr online abspielen. Nicht nur Firmen und Privatpersonen, auch Bildungseinrichtungen und Verwaltungen müssen sich darauf einstellen. In Calw hat sich in dieser Hinsicht bereits einiges getan.

Infrastruktur

Seit November 2014 versorgt die Telekom die Stadt mit einer Glasfaser-Verkabelung zwischen den Schaltschränken. Die Download-Geschwindigkeit liegt im Stadtgebiet hier zwischen 25 und 250 Mbit pro Sekunde. Potenziell schneller (bis zu 400 Mbit pro Sekunde) ist das Coax-Glasfaser-Netz des Kabelnetzbetreibers Unitymedia, mit dem rund 70 Prozent der Calwer Haushalte versorgt werden könnten. Einen Sonderfall stellt Holzbronn dar: Hier garantiert die NetComBW eine Versorgung mit bis zu 50 Mbit pro Sekunde. Die Sparkassen-IT ist für das Glasfasernetz für Geschäftskunden zuständig.

In Calw direkt gibt es außerdem kostenloses Wlan in Innenstadt, Kursaal, Aula, Walter-Lindner-Halle, Stadtbibliothek, Musikschule und ab 2019 auch im sanierten Rathaus.

Bürgerservice

Mittlerweile sind auch einige Dienstleistungen, der Stadtverwaltung über das Internet abrufbar. Beispielsweise ein Briefwahlantrag kann mittlerweile online gestellt, Geburts-, Heirats- oder Sterbeurkunden können über die Homepage angefordert werden. Darüber hinaus sind das Fundbüro sowie alle Bebauungspläne und der Flächennutzungsplan über das Internet zu finden. Ferner können online Beschwerden vorgebracht oder der Katalog der Stadtbibliothek eingesehen werden. Selbst eine Anhörung bei Ordnungswidrigkeiten ist digital möglich.

Verwaltung

Damit in technischen Dingen alles rund läuft, kümmert sich eine sechsköpfige EDV-Abteilung um 250 PCs und 100 Drucker sowie Diensthandys und Diensttablets in den städtischen Einrichtungen – inklusive 17 Kindertageseinrichtungen, sechs Ortsverwaltungen, dem Hermann-Hesse-Museum und der Stadtbibliothek. Zudem gibt es ein Onlinebewerbungs-Portal, über das seit 2016 mehr als 1800 Bewerbungen eingegangen sind. Unterlagen der Gemeinderats- und Ausschusssitzungen sind online, auch über eine App auf dem Tablet, abrufbar. Die Schließanlagen der städtischen Gebäude werden mit digitalen Schlüsseln – also gewissermaßen einem Zugang per elektronischem Code – ausgestattet.

Bildung

Besonders wichtig in Sachen Digitalisierung ist auch der Bildungssektor. Entsprechend müssen Schulen unter anderem das notwendige Material zur Verfügung haben.  

Die Grundschule Stammheim verfügt über einen Computerraum für die Schüler. Die EDV-Ausstattung soll 2019 erneuert werden. 

Die Grundschule Hirsau hat acht PCs und acht Laptops mit Internetverbindung über Wlan. Die Klassen eins bis vier arbeiten mit digitalen Lernprogrammen, die Klassen drei und vier recherchieren auch bereits im Internet.

 Die Seeäckerschule arbeitet mit Tablets und PCs, im Schulgebäude gibt es Wlan.  

Die Bohnenberger Grundschule Altburg ist seit dem 1. Februar dieses Jahres Referenzgrundschule für den Landkreis Calw des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg im Bereich Medienbildung. Sie verfügt über drei interaktive Whiteboards (eine Art digitale Tafel, die mit einem Computer verbunden ist) und zwei Medienwagen mit Beamer, Laptop und Vizualiser (eine Art Tageslichtprojektor, der über eine Kamera funktioniert). Es gibt neun Laptops für die Schüler; außerdem darf die Schule Tablets des Kreismedienzentrums für die Medienerziehung im Rahmen des Referenzgrundschulmodells ausleihen.  

Die Grund- und Werkrealschule Heumaden ist in jedem Gebäude mit einem Laptopwagen ausgestattet (die Laptops werden von dort mit in die Klassenzimmer zum Unterricht genommen). Die Geräte sind über Wlan an den Server und ans Internet angebunden, das Wlan-Netz erreicht alle Klassenzimmer und Fachräume. Die Klassenzimmer sind mit Beamer ausgestattet; zwei Klassenzimmer verfügen über Smartboards.  

Der Grund- und Werkrealschule Calw stehen ein Computerraum mit 16 PCs, außerdem zwei Laptops je Werkrealschulklasse zur Verfügung. Jedes Klassenzimmer soll mit Beamer und Laptop, zwei Klassenzimmer mit einem Smartboard ausgestattet werden. Ein Anschluss an das Glasfasernetz ist geplant.  

In der Grund- und Werkrealschule Wimberg gibt es einen Computerraum für die Werkrealschule mit 21 Laptops sowie einen Computerraum für die Grundschule mit acht Laptops. Der Technikbereich ist mit acht PCs ausgerüstet, acht Laptops und ein Tablet sind für den mobilen Einsatz vorhanden. In jedem Fachraum gibt es einen Deckenbeamer sowie in drei Klassenzimmern eine interaktive Tafel. Geplant ist, auch jedes Klassenzimmer mit einem Deckenbeamer und einem Tablet auszurüsten sowie älterer Beamer durch neuere, lichtstärkere zu ersetzen.  

Die Heinrich Immanuel Perrot-Realschule verfügt über neun Räume mit digitalen Tafeln (Whiteboards) mit Laptops und Dokumentenkamera, 30 Tablets für die Schüler und zwei Computerräume mit 48 PCs. Die Gebäude sind seit diesem Schuljahr mit Wlan ausgestattet. Im Altbau gibt es in allen Räumen Beamer und Apple-TVs. Jede Lehrkraft hat ein Dienst-Tablet. Ein Anschluss ans Glasfasernetz ist geplant.  

Im Hermann Hesse-Gymnasium wird standardmäßig mit Visualizer, Beamer und Smartboards im Unterricht gearbeitet. Der Computerraum und Laptops im Klassenzimmer (mit Wlan) stehen den Schülern zur Verfügung. Die Anschaffung von fest installierten Ultrakurzdistanzbeamer in den Klassenzimmern ist in Planung, ebenso der Anschluss an das Glasfasernetz.  

Im Maria von Linden Gymnasium gibt es zwei stationäre Computerräume sowie mobile Einheiten in den Fachräumen. Die Klassenzimmer sind mit Beamer, Laptops, Visualizer und Audio-Systemen ausgestattet. Wlan ist in der gesamten Schule verfügbar. Ein Anschluss an das Glasfasernetz ist im Zuge der Anbindung des Gewerbegebietes Lindenrain geplant.