Eine Belebung des Marktplatzes erhofft sich Oberbürgermeister Ralf Eggert nach dem Abschluss der Rathaussanierung sowie drei angrenzender Gebäude. Foto: Archivbild: Fritsch

Oberbürgermeister Ralf Eggert hält von Umgestaltungen nicht viel. City Center Calw ohne negative Auswirkungen auf Innenstadt.

Calw - Die anstehende Sanierung des Rathauses samt drei weiter angrenzender Gebäude wird für die Belebung des Marktplatzes mehr bringen als Verschönerungsmaßnahmen auf dem Areal. Von entsprechenden Vorschlägen, mit denen sich morgen der Bau- und Umweltausschuss auseinandersetzt, hält Oberbürgermeister Ralf Eggert nicht viel.

"Wir haben uns extern von Fachleuten beraten lassen, um zu sehen, ob es gute Ideen gibt", sagte der OB gegenüber unserer Zeitung. Dies sei seiner Ansicht nach bei allen vier Vorschlägen, die morgen auf der Tagesordnung stehen, nicht der Fall.

"Ich sehe den sachlich-funktionalen Zusammenhang zu den Leerständen nicht", so Eggert. Die ließen sich durch Verschönerungsmaßnahmen wie Laufbändern, Bachläufen, zusätzlichen Treppen, Bühnen und anderem mehr nicht beheben. Da sei eine Million Euro schnell ausgegeben.

Das erwartet Eggert dagegen nach Abschluss der Rathaus-Sanierung. Wobei es eben nicht allein um das Rathaus, sondern um drei weitere Gebäude geht. Dort werden Dutzende von Mitarbeitern tätig werden, die ihre Arbeitsplätze bislang nicht unmittelbar in der Innenstadt haben. Und auch die Bürger werden dann vermehrt auf den Marktplatz kommen, um ihre Behördengänge zu erledigen. Insofern seien die bis zu neun Millionen Euro, die die Stadt aufbringen muss, gut angelegtes Geld. Es gehe keineswegs darum, für ein paar Rathaus-Bedienstete Luxusarbeitsplätze zu schaffen.

Negative Auswirkungen auf die Innenstadt durch das neue City Center Calw sieht Eggert nicht. Gutachten zeigen, dass der Bedarf, den die dortigen Geschäfte anbieten, in der Stadt vorhanden sei. Ursachen für die rückläufige Entwicklung auf dem Marktplatz sieht der OB in zu geringen Investitionen, zu kleinen Flächen und zu hohen Mieten. Da zunehmend größere Ladenflächen nachgefragt werden, gebe es die Möglichkeit, dass sich benachbarte Hausbesitzer zusammentun, um diese Nachfrage befriedigen zu können. Am Parken liege es auch nicht. Dies könne man, im Gegensatz zum Marktplatz, in der ganzen Lederstraße nicht. Und die sei belebt.