Roger Cicero auf der Showtreppe mit seiner Big Band. Foto: Fritsch

Sänger verzaubert Publikum in Hirsau mit Songs von Sinatra und Stevie Wonder. Fans feiern auch im Regen.

Calw-Hirsau - "My Way" erklang zwar erst ganz am Ende der Zugaben, brachte aber das Konzert von Roger Cicero auf den Punkt. Denn bei seiner Hommage an Frank Sinatra setzte der Sänger durchaus eigene Akzente, interpretierte die Titel auf seine Weise.

Und so kamen beim Gastspiel des Berliner Musikers sowohl die seine, als auch die Sinatra-Fans auf ihre Kosten. Zwei strahlenden Regenbogen über der Bühne führten nur zu freudigen Ausrufen der Besucher. Und sie bildeten das Entree des Konzertes von Roger Cicero, der stilecht über eine Show-Treppe die Bühne betrat.

Schnell zog er das Publikum in den Bann seiner Interpretationen von Sinatra-Titeln. Beliebte und bekannte Ohrwürmer des weltbekannten amerikanischen Entertainers verlieh Cicero eine eigene, moderne Note. Leidenschaftlich erläuterte er zwischen den einzelnen Songs seine Vorliebe für den einstigen Meister des Swing, der im Dezember 100 Jahre alt werden würde.

Einem begeisterten Publikum gefielen die Arrangements, die trotz ihrer Überarbeitung den Stücken ihre bis heute anhaltende Ausstrahlung ließen, beispielsweise von "I’ve Got You Under My Skin". Natürlich fehlte der "New York, New York" nicht, ein Song, der für Cicero bis heute für Sinatra steht. Der Sänger überzeugte mit großer stimmlicher Bandbreite, brauchte allerdings für die Texte hin und wieder einen Spickzettel. Er erinnerte daran, dass sein Idol unter anderem mit Stevie Wonder und Simon & Garfunkel zusammengearbeitet hatte. So gehörten auch Titel wie "For once in my Life" oder "Mrs. Robinson" zum Repertoire des Abends.

Dazu versetzte die herausragende Big Band die Klostermauern in Swing-Rhythmus. Das Können der Musiker stellte auch Cicero immer wieder in den Vordergrund. Etliche Soli untermauerten nicht nur deren Professionalität, sondern bewiesen auch eine unglaubliche Spielfreude, gepaart mit instrumentaler Vielseitigkeit. Der Sänger war sich nicht zu schade, verwehte Notenblätter der Band wieder an ihren Platz zu legen.

Cicero kokettierte gerne mit dem Publikum. Immer wieder sprach er die Pfützen auf dem Bühnendach an, die unter Umständen bei einem Windstoß die vorderen Zuschauerplätze treffen könnten. Zumindest habe er beim Soundcheck entsprechende Beobachtungen gemacht. Abgesehen von ein paar wenigen Regentropfen blieb das Publikum jedoch verschont. Und Cicero überraschte mit einem Gang durch die Stuhlreihen. Stehender Applaus belohnte Roger Cicero und seine Bigband für das Gastspiel in Hirsau.