Die Idee, dass ein Roboter die Schlaglöcher auf dem Golfplatz flicken könnte, gefiel den Juroren bei "Jugend forscht". Fabian Riester (links) und Heiko Schulz ergatterten den Regionalsieg. Foto: Nägele

Schüler erfinden eine Maschine die Golflöcher stopft. Gymnasien kassieren Regionalsieg.

Calw/Altensteig - Ein Roboter, der beschädigten Golfrasen erkennt und repariert und eine Methode zur Bestimmung des Wassergehalts in Holzhackschnitzeln – beim Wettbewerb "Jugend forscht" traten gleich zwei Calwer Gymnasien mit einem Regionalsieg hervor.

Eigentlich sind Fabian Riester und Heiko Schulz gerade voll im Abiturstress, denn in Kürze stehen die schriftlichen Prüfungen an. Trotzdem nahmen sie sich die Zeit, um am 14. "Jugend forscht" Regionalwettbewerb teilzunehmen.

Die beiden 19-jährigen Schüler des Maria von Linden-Gymnasiums spielen in ihrer Freizeit Golf. Dabei kommt es häufig vor, dass der Aufschlag des kleinen, harten Balls auf den sensiblen Rasen rund um die Fahne beschädigt wird. Mit einem kleinen Haken müssen die Spieler das herausgeschlagene Grün wieder einsetzen. Wie praktisch wäre das, wenn es für diese mühsame Arbeit einen Roboter gäbe, der die Löcher erkennt und gleichzeitig flickt, dachten sich die beiden Schüler. Sie bauten einen Holzkasten, der an der Unterseite abgedunkelt ist. Am Rand sind LED-Leuchten angebracht, welche die Unebenheiten im Boden ausleuchten. Mit Hilfe einer Web-Kamera und einem eigens geschriebenen Programm werden diese erkannt.

Bisher repariert der Roboter noch keine Löcher – "das ist eine Zukunftsidee", erklärt Heiko Schulz. Zunächst ist ihr Ziel, dass der Roboter sich selber so navigiert, dass er ausschließlich den Bereich auf dem Golfplatz mit dem empfindlichen Rasen rund um die Fahne abfährt und dabei automatisch den Wechsel des Rasens erkennt. Für die Roboter-Idee errangen die beiden den Regionalsieg.

Bei Benjamin Engl und Fabian Seidt, die ebenfalls mit dem Regionalsieg ausgezeichnet wurden, war der Anlass ein anderer. Die Schüler des Herrmann Hesse-Gymnasiums widmeten sich einem Problem, mit dem der Energieanbieter ENCW an die Schule herangetreten ist. Das Unternehmen sucht nach einer Lösung, um den Wassergehalt von Holzhackschnitzeln zu bestimmen. Der Wassergehalt ist für die Brenndauer verantwortlich, erklärt Benjamin Engl. Durch die Verbrennung der Holzschnitzel wird Heizwärme gewonnen. Wenn die ENCW weiß, welchen Wassergehalt die Holzschnitzel haben, kann es entsprechend die Brennöfen einstellen und so den höchsten Wert an Energiegewinnung erwirtschaften.

Zunächst kamen die beiden auf die Idee die Holzschnitzel jeweils vor und nach dem Trocknen zu wiegen. Als Trocknungsmittel verwendeten sie Phosphorpentoxid. Da das aber ein Verfahren ist, das jeweils drei bis vier Tage in Anspruch nimmt, suchten sie nach einer Alternative und kamen dabei auf den Verbrennungskalorimeter. Darin verbrannten sie einzelne Holzschnitzel und maßen dabei unterschiedliche Temperaturen. Mit einer Formel errechneten sie dann den Wassergehalt. Dazu haben sie eine Tabelle erstellt, wo man jetzt einfach nachschauen kann, welchen Wassergehalt das einzelne Holzteilchen haben muss, sobald man die Temperatur kennt, mit der es verbrennt.

Wie der lokale Energieanbieter zum Lösungsvorschlag von Benjamin Engl (16) und Fabian Seidt (15) steht – das soll erst noch geklärt werden. Bei einem Gespräch wollen sie ihre Idee den Fachleuten vorstellen.