Zu den Höhepunkten zählte ein schwirrender Bienenschwarm aus fast 50 kleinen Tänzerinnen. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder Bote

Ballett: Rund 200 Tänzer bringen bezauberndes Programm auf die Bühne / Höhepunkt im Jahresverlauf

Mehr als 200 Tänzerinnen und einige Tänzer des Balletts der Musikschule Calw bescherten ihrem Publikum bezaubernde, lustige sowie nachdenkliche Momente.

Calw. Auf der Bühne der Calwer Aula, die sowohl am Freitag als auch am Samstagabend nahezu ausverkauft war, ließ das Ensemble farbenfrohe Bilder entstehen, erzählte märchenhafte Geschichten und gab mit schillernden sowie fantasievollen Choreografien der Kraft der Natur Ausdruck.

Als besonderes Schmuckstück gelobt

"Die Ballettabteilung der Musikschule ist ein besonderes Schmuckstück", lobte Musikschulleiter Olaf Kerkau in seiner Begrüßung das Ensemble, das 1982 gegründet wurde. Die jährlichen Ballettabende gehören für ihn mit zu den Höhepunkten im Veranstaltungskalender der Einrichtung. Seit der ersten Stunde prägt die heute über 90-jährige Christa Steyer die Tanzarbeit. Auch in diesem Jahr hielt sie die Fäden in der Hand und überzeugte das Publikum mit einer kurzweiligen, bilderreichen Choreografie zu "Schneewittchen", das im zweiten Teil des Abends aufgeführt wurde.

Neben Steyer, ehemalige Solotänzerin der Deutschen Oper in Berlin, sind ihre Tochter Sabine Steimle und Enkelin Jenny Steimle für die Ausbildung der Elevinnen und Eleven mit verantwortlich sowie selbst aktive Tänzerinnen des Ensembles. Sie ergänzen die klassische Ballettarbeit von Christa Steyer und führen sie mit gleicher Intensität und Konsequenz in den Bereich Jazzdance und Modern Dance fort, wie die zeitgenössischen Choreografien beim Ballettabend eindrucksvoll belegten.

Zum schwungvollen Auftakt stand eine fantasievolle von Jenny Steimle choreografierte Bilderfolge zum Titel "Angels Will Rise" von Twisted Jukebox auf dem Programm des Ballettabends. Es folgten Jazzdance-Darbietungen zu Stücken von District 78, Martin Garrix, James Dooley, Nathan Lanier und Michael Bublé, die Sabine Steimle mit dem Ensemble einstudiert hatte. Choreografie und Darbietung überzeugten unter anderem durch das Spannungsfeld zwischen schnellen, kraftvollen, teils martialischen Bewegungen und dem überraschenden Wechsel zu weichen, zarten und fließenden Figuren.

Eine wahre Augenweide mit farbenfrohen Kostümen und ideenreichem Bühnenbild war "Die Gartenschau" nach einer Choreografie von Sabine und Jenny Steimle sowie Musik von Johann Strauss, Nicola Piovani und Richard Clayderman. Zu den Höhepunkten zählte ein schwirrender Bienenschwarm aus fast 50 kleinen Tänzerinnen. Quer durch das Gartenjahr mit Säen, Gießen, Wachsen und Gedeihen ging das Stück "Die Gartenschau". Fleißige Gärtner, schwebende Blumenmädchen, eine strahlende Sonne, schillernde Schmetterlinge und kleine Blütenkinder ließen eine Gartenidylle entstehen. Die Zuschauer fühlten sich verzaubert vom Eindruck, den warmen Duft eines Sommernachmittags im Garten in der Nase zu spüren.

Mit einem Augenzwinkern brachten die älteren, erfahrenen Tänzerinnen des Ensembles nach der Pause den Klassiker "Schneewittchen" auf die Bühne. Ein wunderschönes Schneewittchen, handfeste, lustige Zwerge, eine hasserfüllte, böse Stiefmutter, Häschen im dunklen Wald, ein gutherziger Jäger und natürlich der rettende Prinz, getanzt von Gastsolist Alexander Teutscher, freischaffender Tänzer und Tanzpädagoge, tanzten die bekannte Geschichte. Und wurden am Ende mit dem begeisterten Beifall des Publikums belohnt.