Die Erschließung der Ökosiedlung auf dem Wimberg belastet den städtischen Haushalt mit zwei Millionen Euro. Foto: Fritsch

Städtischer Haushalt wird erheblich belastet. Sonderrechnung muss aufgelöst werden.

Calw - Die Auflösung der Sonderrechnung zur Finanzierung der Erschließung der Ökosiedlung wird den städtischen Haushalt zusätzlich mit zwei Millionen Euro belasten.

Nach der Kostenexplosion bei der Abwasserkonzeption Holzbronn Liebelsberg erlebt Oberbürgermeister Ralf Eggert, gerade mal so um die 100 Tage im Amt, das nächste finanzielle Debakel, das er nicht zu verantworten hat. Die Erschließung des Baugebiets Ökosiedlung wurde über eine vom Regierungspräsidium genehmigte Sonderrechnung finanziert. Diese muss in diesem Jahr aufgelöst werden.

Die Stadt wählte eine risikoreiche Variante. Die Erlöse aus den Grundstücksverkäufen flossen zunächst in den städtischen Haushalt. Das hat den Vorteil, dass dort das Geld zur Verfügung stand. Andererseits war man darauf angewiesen, dass bis zur Auflösung des Sonderhaushalts alle Grundstücke verkauft sind. Denn erst mit dem Verkauf des letzten Grundstücks wäre der letzte Euro aus den Investitionen abgelöst worden. Das ist aber nicht der Fall. Es ist ganz offensichtlich, dass in der Ökosiedlung noch längst nicht alle Grundstücke verkauft sind. Insgesamt summieren sich die Belastungen für den städtischen Etat auf zwei Millionen Euro.

In der Gesamtverschuldung sei dieser Betrag berücksichtigt, erläutert Eggert auf Anfrage unserer Zeitung. Allerdings belasteten Zins- und Tilgungszahlungen den Vermögenshaushalt. "Aber auch das werden wir schaffen", meinte der OB mit einem leichten Anflug von Fatalismus.

Nicht nur die Ökosiedlung Wimberg wird auf diese Weise abgerechnet, sondern auch die Baugebiete Lunkteile und Mühläcker im Stadtteil Stammheim. Dort ist ein ähnliches Fiasko allerdings nicht zu erwarten. Denn dort verkaufen sich die Grundstücke laut Eggert besser und schneller als auf dem Wimberg.

Gleichwohl lässt der OB prüfen, wie künftig verfahren wird. Das bedarf noch der Abstimmungen mit Liegenschaftsamt und Stadtkämmerei. So viel steht schon jetzt fest: Wie bisher wird es nicht weiter gehen. Vor einer endgültigen Entscheidung will das Stadtoberhaupt alle Nachfragelisten und Baugebiete in Augenschein nehmen.