"Flirt" (rechts) oder "Regio Shuttle": Beim Weihnachtsmarkt sind Modelle der Züge zu sehen Foto: Hölle Foto: Schwarzwälder-Bote

Neben Modelleisenbahn sind beim Weihnachtsmarkt im Haus Bührlen auch "Flirt" und "Regio Shuttle" zu sehen

Von Hans-Jürgen Hölle

Calw. "Flirt" oder "Regio Shuttle"? Um diese Frage dürfte es unter anderem gehen, wenn Landrat Helmut Riegger am 19. Dezember nach Bonn reist.

Dort will er sich nämlich mit Vertretern des Bundesfinanzministeriums über die Mitfinanzierung in Sachen Hermann-Hesse-Bahn unterhalten. Also der möglichen S-Bahn-Verbindung von Calw nach Weil der Stadt. Konkret soll es um die Frage gehen, wie sich der Bund zu einer elektrifizierten Bahn oder zu einer mit Dieselbetrieb verhält. Für beide Möglichkeiten hätte der Schweizer Hersteller von Schienenfahrzeugen Stadler Rail AG passende Fahrzeuge in petto. Den "Flirt" (flinker leichter innovativer Regional-Triebzug), der elektrisch fährt, und den "Regio Shuttle", der auf der Nagoldtalbahn im Einsatz ist.

Wer mehr darüber erfahren möchte, der ist während des Weihnachtsmarktes im Geschäftshaus Bührlen am Marktplatz gut aufgehoben. Dort, wo Kinder auch ihre Engelspost aufgeben können, ist von Matthias Mangold eine große Modellbahn aufgebaut worden. Für kleine und große Kinder, wie der Vorsitzende des Vereins Württembergische Schwarzwaldbahn (WSB), Hans-Ulrich Bay, im Gespräch mit unserer Zeitung betonte. Und durchaus auch mit einem Hintergedanken. Der WSB, der Landkreis Calw und die Initiative "Ja zur Hermann-Hesse-Bahn" wollen für dieses Vorhaben werben und Unterschriften sammeln. Zu sehen sind auch je ein Modell des "Flirt" und des "Regio Shuttles". Bay möchte übrigens nicht ausschließen, dass Landrat Riegger aus Bonn ein Weihnachtsgeschenk mitbringen könnte.

Kreis, WSB und Bahninitiative dürfen also Unterschriften sammeln. Andere nicht. In Absprache mit Oberbürgermeister Ralf Eggert hat dies Marktchef Jürgen Rust der Bürgerinitiative "Pro Hallenbad Calw" und der Bürgergenossenschaft alte Musikschule gänzlich untersagt – und ist damit nicht nur auf Gegenliebe gestoßen.

"Mit der Modelleisenbahn wird ja auch noch etwas für Kinder getan": So begründete dies gestern Rust unserer Zeitung gegenüber.