Zwei Gebäude sollen Art Symbiose eingehen. Fachwerk des Altbaus bleibt auf jeden Fall erhalten.
Calw - Faszination Baustelle: Das altehrwürdige Andreähaus in der Lederstraße hat in den vergangenen Tagen sein neues Gesicht bekommen. Und fast jeder, der daran vorbeigeht, schaut interessiert bis etwas verwundert hin.
Aber keine Sorge. Es geht alles mit rechten Dingen zu. Laut genehmigter Planung sollen Alt und Neu eine Art Symbiose eingehen. Das Fachwerk des Altbaus bleibt auf jeden Fall erhalten. Die Freifläche daneben wird mit einem modernen Gebäude überbaut. Dessen Fassade, die eine große Glasfront erhält, soll sich bewusst abheben. Um dem Altgebäude jedoch eine größere Wirkung zu verschaffen, wurde der Neubau etwas zurückgesetzt. Auf eine Treppe an der Rückwand des Gebäudes zur Nagold hin musste verzichtet werden.
Im Jahr 2010 hat die evangelische Kirchengemeinde, das von ihr genutzte Andreähaus verkauft. Die IHH Vermögensverwaltung GmbH aus Arnsberg baut es seit geraumer Zeit für den neuen Besitzer um. Dieser hüllt sich immer noch in Schweigen, wer es künftig nutzen soll. Definitiv steht nur fest, das ein weiteres Textilgeschäft in die Lederstraße kommen soll. Über zwei Stockwerke hinweg kann dieses dann über eine Verkaufsfläche von insgesamt knapp 800 Quadratmetern verfügen. Hinzu kommen knapp 200 Quadratmeter für Lager und Personalräume. Fertig werden soll die Maßnahme im Juli oder im August.
Das Andreähaus wurde früher schon einmal gewerblich genutzt. Der Calwer Zeughandlungs-Compagnie diente es im 18. Jahrhundert als Kaufhaus für den Wollhandel. Später wurde darin eine Kratzenfabrik betrieben, bis es 1878 vom Evangelischen Verein gekauft wurde, von dem es schließlich in den Besitz der Kirchen überging.