Jetzt aber runter damit: Ortschaftsrat Davide Licht (Dritter von links), Manuela Röskamm und OB Florian Kling (rechts) enthüllen das Schild des Stellplatz. Foto: Elsäßer

Nachfrage durch Corona-Krise massiv gestiegen. Plätze für sechs Fahrzeuge. Zuschuss vom Land.

Calw-Hirsau - In Hirsau wurde jüngst feierlich der neue Stellplatz für Wohnmobile eingeweiht.

Bei strahlendem Sonnenschein begrüßte Oberbürgermeister Florian Kling die anwesenden Verantwortlichen von der Stadtverwaltung und Gäste zu der Feier. "Es gibt wohl keinen besseren Zeitpunkt als heute, diesen schönen neuen Stellplatz zu eröffnen. Denn in Zeiten von Corona ist ein unglaublicher Bedarf an Wohnmobilstellplätzen da", unterstrich er.

Der neue Stellplatz ist für mindestens sechs Wohnmobile ausgewiesen und befindet sich auf dem Parkplatz an der B 295 in unmittelbarer Nähe zur Nagold und dem Nagoldtalradweg. Alles, was das Zentrum von Hirsau zu bieten hat, ist fußläufig in wenigen Minuten erreichbar. Darunter der Bahnhof, Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten das Kloster St. Peter und Paul mit Jagdschloss, Aureliuskirche und Klostermuseum sowie Bienenlehrpfad, Kräutergarten und Kurpark. Manuela Röskamm, die Leiterin der Tourist-Info Calw, die das Projekt mit initiiert hatte, drückte ihre Freude über die Fertigstellung aus. Sie ist selbst stolze Besitzerin eines Wohnmobils.

Rasant entwickelt

Grund für den Bau des Stellplatzes, der vom Land Baden-Württemberg mit 51 000 Euro bezuschusst wurde, ist der wachsende Bedarf im Reisemobilsektor. Er habe sich schon in den vergangenen Jahren nach oben entwickelt.

Für die Entscheidung auf den Stellplatz am Flößerwasen sprachen mehrere Gründe, war vonseiten der Verantwortlichen zu hören. So sei dieser Parkplatz von Autos im Regelfall wenig genutzt. Im Umfeld befinden sich alle nötigen Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser. Bei einem 100-jährigen Hochwasser werde die Fläche nur geringfügig überflutet, die Stromversorgung sei nicht gefährdet.

Der Stellplatz wird Besuchern gebührenfrei zur Verfügung gestellt, bezahlt werden muss nur für Wasser und Strom. Die Stadt Calw mit ihren Schwerpunkten Kultur und Natur sowie das lokale Gewerbe werden von den Besuchern direkt profitieren, denn jeder Reisende gibt im Zielgebiet durchschnittlich 50,50 Euro pro Tag aus.

Der Zuschuss des Landes lief über das Tourismusinfrastrukturprogramm des Ministeriums für Justiz und Europa Baden-Württemberg. Ziel des Förderprogramms ist es, die Qualität der Tourismusangebote zu verbessern um deren Attraktivität zu steigern sowie den Freizeit- und Erholungswert der baden-württembergischen Gemeinden zu stärken. In diesem Zusammenhang sprach Röskamm der zuständigen Mitarbeiterin im Regierungspräsidium ihren Dank für die Unterstützung aus.

Betreiber des Stellplatzes ist die Stadt Calw, mit der technischen Betreuung ist die Energie Calw GmbH (ENCW) beauftragt.

Niemand hatte wohl zu dem Zeitpunkt, als der Campingstellplatz 2018 in Planung ging, vorhersehen, dass diese Branche sich 2020 aufgrund der Corona-Pandemie so rasant entwickeln würde.

Parken und einmaliges Übernachten außerhalb von Stellplätzen ist in Deutschland überall dort möglich, wo es nicht ausdrücklich durch die Straßenverkehrsordnung oder Verkehrszeichen untersagt ist.