Bereits 60 Interessenten
Schon jetzt stünden rund 60 Interessenten in den Startlöchern, um dem Verein beizutreten – was mit der nun erfolgten Eintragung ins Vereinsregister möglich wurde. Eine Zahl, die auf eine enorme Resonanz schließen lässt – zumal bislang noch gar nicht wirklich um Mitglieder geworben worden sei.
Neun Gründungsmitglieder gibt es bereits; außerdem einen vierköpfigen Vorstand, dem neben Oliver Fischer noch dessen Frau Nicole (Kassiererin), Jessica Sander (zweite Vorsitzende) und Markus Scherer (Schriftführer) angehören. Von den potenziellen künftigen Mitgliedern, die aus mehreren Calwer Stadtteilen stammen, treten einige auch für verschiedene Parteien bei den Kommunalwahlen Ende Mai an. Der Mitgliedsbeitrag pro Familie und Jahr beläuft sich auf zehn Euro.
Und der neue Verein hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Mit der Zeit sollen, wenn möglich, in allen Stadtteilen Ortsgruppen entstehen. Denn, so Nicole Fischer: "Jeder kennt seinen Ortsteil und die Probleme dort am besten." Zudem sollen je nach Thema verschieden zusammengesetzte Arbeitsgruppen gebildet werden, um die Fähigkeiten und Kenntnisse der Mitglieder bestmöglich zum Wohl der Familien einzusetzen. "Und da wollen wir nicht ›rumschreien‹, sondern konstruktiv sein", betont Oliver Fischer.
Die Liste an Themen, die der Verein angehen möchte, ist lang: von den Gebühren für die Betreuung, über Verkehrssicherheit, den Zustand städtischer Schulen oder Kindergärten bis zum Freizeitangebot der Stadt. Konkrete Ansätze gibt es bereits – beispielsweise die Verkehrssituation am Wimberger Ortseingang, beim Blitzer in der Otto-Göhner-Straße. Viele Familien wünschen sich hier wegen der Schüler eine Ampel. Auch über den Abenteuerspielplatz in Heumaden macht sich "Familienfreundliches Calw" Gedanken. Denkbar sei hier zum Beispiel eine barrierefreie Gestaltung, für die es auch Fördermittel geben könnte – nicht zu vergessen der Wunsch, nahe dieses Geländes einen neuen Jugendtreff zu errichten.
Verbesserungsvorschläge
Wenn die Hesse-Bahn kommt, dürfte der derzeit noch bestehende Jugendtreff Geschichte sein; das Telekomareal, auf dem er sich noch befindet, könnte dann zum Wohngebiet werden. "Uns ist bei der Neugestaltung des Spielplatzes wichtig, neben der Nutzungsmöglichkeit für bewegungseingeschränkte Kinder und Jugendliche, dass auch die Wünsche des Jugendtreffs und der Jugendlichen einfließen und berücksichtigt werden", bekräftigt Nicole Fischer.
Insgesamt, so erläutert Scherer, wolle der Verein bestehende Zustände und Regelungen in der Stadt genauer unter die Lupe nehmen, diese analysieren und Verbesserungsvorschläge unterbreiten – alles, damit "die Familie als Keimzelle der Gesellschaft gern in der Stadt lebt". Um dieses Ziel zu erreichen, sollen auch die Sitzungen der kommunalpolitischen Gremien aufmerksam verfolgt werden.
Viele Eltern, berichtet Sander, hätten in der Vergangenheit das Gefühl gehabt, allein nichts erreichen zu können. Dadurch, dass nun eine größere Gemeinschaft entstehe, ist sie sicher, "dass wir nun etwas bewegen können".
Als nächstes planen die Vereinsgründer, weitere Interessenten anzuwerben, eine Homepage einzurichten und bei gemeinsamen Treffen – die es im kleineren Rahmen schon jetzt gebe – Themen sowie Arbeitsgruppen festzulegen. Ferner will sich "Familienfreundliches Calw" auch beim Kinder- und Jugendfest der Stadt in diesem Sommer beteiligen.
Weitere Informationen: info@familienfreundliches calw.de
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