Miriam Kühn-Junge ist als Diakonin für den Gesamtkirchenbezirk Calw zuständig. Foto: Buck

Miriam Kühn-Junge geht mit Elan an Arbeit in Calw. Verbesserungspotenzial beim Thema Seniorenkreis.

Calw - Die neue Diakonin für den Gesamtkirchenbezirk Calw hat bereits kurz nach Amtsantritt einige Ideen. Eine Umstrukturierung der Stelle ist ohnehin schon vollzogen. Und Miriam Kühn-Junge geht mit vollem Elan an die Arbeit in Calw.

Brigitte Dürr hat die Stelle als Diakonin im Gesamtkirchenbezirk Calw nach zehneinhalb Jahren an den Nagel gehängt.

"Die Arbeit hier in Calw hat mir viel Spaß gemacht und ich habe hier eine tolle Gemeinschaft erlebt", bekräftigte Dürr bei ihrem Abschied. Jetzt ist mit Marion Kühn-Junge die Nachfolgerin am Start. Die 47-Jährige hat seit Juli die Leitung der Diakonie im Gesamtkirchenbezirk Calw inne. "Die Stellenbeschreibung hat sich etwas geändert", erklärt Kühn-Junge. Explizit heißt das, das dies 25 Prozent, die für die Betreuung der Bewohner in den Seniorenheimen der evangelischen Heimstiftung auf dem Wimberg und in der Torgasse geplant waren, wegfällt. Stattdessen wird die neue Diakonin mit der Betreuung der Vesperkirche betraut.

"Da ist die heiße Phase natürlich im Frühjahr und das ist zeitlich begrenzt", meint sie. Doch die Seniorenarbeit sei freilich eine kontinuierliche Sache, die das ganze Jahr über laufe.

Verbesserungspotenzial sieht sie beim Thema Seniorenkreis. "Das ist ein bisschen am Aussterben und nicht so einfach", sagt Kühn-Junge. Denn die Teilnehmerzahlen schwinden, daher brauche es neue Konzepte. Wenn möglich auch für jüngere Senioren, eben "was Genationenübergreifendes, damit Jung und Alt zusammentreffen." Ihr Anliegen: "Menschen zusammenbringen und Begegnungen schaffen. Vielleicht auch Menschen zusammenbringen, die anders gestrickt sind."

Hauptsächlich kümmert sich Kühn-Junge um die Senioren, sei aber im Falle diverser generationenübergreifender Angebote ebenfalls mit eingebunden. Sie selbst hat bereits vor 25 Jahren in der Gesamtkirchengemeinde Calw ein Gemeindepraktikum absolviert, insofern schließt sich für Kühn-Junge jetzt ein Kreis. Der zieht sich aber noch über Freiburg, wo sie Religionspädagogik und Diakonie studierte. In Stammheim war sie von 1999 bis 2013 als Diakonin zuständig, ehe sie bis 2015 als Jugendreferentin nach Herrenberg wechselte. In der Diakoniestation Aidlingen war sie dann im Anschluss vier Jahre – und dort entdeckte sie "die Liebe zur Seniorenarbeit".

Einzelne Aktionen mit zeitlich begrenztem Rahmen

Und die will sie jetzt auch im Kirchenbezirk Calw fortführen, beispielsweise bei den Ferientagen für Senioren Ende Juli. "Urlaub ohne Koffer", sei das laut Kühn-Junge. Und vielleicht ist es ja ein Ansatz, sich mehr auf Projekte zu fixieren, um die Senioren mehr zu motivieren. "Viele sind eben familiär eingespannt oder machen sich Sorgen um die Gesundheit. Deshalb hilft es eventuell, einzelne Aktionen mit zeitlich begrenztem Rahmen zu veranstalten."

Die Kontinuität sei aber auch wichtig, ein wahrer Spagat eben. "Es ist doch spannend, zu überlegen, wie man diese wichtige Arbeit generationenübergreifend gestalten und neue Wege finden kann, möglicherweise auch mit einer Plattform, bei der man sich gegenseitig helfen kann", ergänzt die neue Diakonin abschließend.