Zeitungen austragen kann insbesondere für Jugendliche ein lukrativer Nebenjob sein. Foto: Nothacker Foto: Schwarzwälder Bote

Finanzen: Taschengeld mit Zeitung Austragen aufbessern – Wie geht’s?

Viele Jugendliche oder auch Erwachsene haben sich sicherlich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie man denn sein Taschengeld, beziehungsweise Lohn, etwas aufbessern könnte. Eine gute Möglichkeit ist das Zeitung austragen, das ein regelmäßiges, zusätzliches Einkommen bietet. Doch wie kommt man an den Job? Wie funktioniert das genau? Lohnt sich das?

Die Bewerbung läuft normalerweise vergleichsweise unkonventionell ab: Man wird auf eine Warteliste gesetzt und wird dann bei Freiwerden der Stelle telefonisch kontaktiert. In der Regel reicht ein kurzes Gespräch, in dem man bestätigt, man sei weiterhin an dem Job interessiert, woraufhin man vertragliche Dokumente zugeschickt bekommt. Dann kann man mit einer Probezeit beginnen.

Ein Nebenjob ist nur für Kinder ab 13 Jahren und mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten möglich. Man bekommt einen der Bezirke zugeteilt, in die jedes Dorf und jede Stadt eingeteilt ist. Logischerweise kann man in Stadtbezirken schneller und effektiver austeilen, da dort viele Personen in Mehrfamilien- und Hochhäusern wohnen, wo sich dadurch viele Briefkästen an einem Ort sammeln.

Ausarbeitung der optimalen Route spart viel Zeit

Anders ist das in Dörfern: Durch große Grundstücke und viele Einfamilienhäuser entstehen lange, uneffektive Wege und ein daraus resultierender, größerer Zeitaufwand. Wichtig ist, dass man sich mit der Zeit die optimale Route ausarbeitet, anstatt in jeder einzelnen Straße nacheinander auszuteilen.

Dieses Ausarbeiten und Optimieren benötigt zwar einige Zeit, kann aber die in Dorfbezirken anfangs benötigte Zeitspanne von bis zu 2,5 Stunden immens reduzieren.

Ein Zeitungswagen, der weite Wege mit schweren Zeitungen im Gepäck erleichtert, wird meistens gegen ein Pfand gestellt. In ihn muss man die in Bündel gelieferten Zeitungen einräumen. In Einzelfällen werden einzelne Werbebeilagen mitgeliefert, die man selbst einsortieren muss. Es sollte immer an einem gleichen, Wochentag ausgeteilt werden, wobei man sich an kein bestimmtes Zeitfenster halten muss und bei den meisten Vertrieben auch gelegentlich ein Ausweichen auf den vorherigen oder folgenden Wochentag geduldet wird.

Zu beachten ist beim Austragen, dass kostenlose Zeitungen, wie beispielsweise die WOM, die zum Großteil aus Werbung bestehen, auch in Briefkästen mit der Aufschrift "Keine Werbung/Reklame" eingeworfen werden müssen. Nur bei ausdrücklichen Zustellverboten, die explizite das Einwerfen mit Aufschriften wie "Keine kostenlosen Zeitungen" untersagen, ist das Einwerfen bei Strafe verboten. Dadurch, dass die zahllosen Werbeblätter, umhüllt von ein bisschen Zeitung, nicht als Werbung gesehen werden, kann die eine oder andere Auseinandersetzung mit Empfängern entstehen.

Der wohl wichtigste Punkt ist die Bezahlung, die normalerweise von der Stückzahl und nicht von der Arbeitszeit abhängig ist. Meistens liegt der Lohn anfangs bei wenigen Cent pro Zeitung (rund fünf Cent), was einen erst mal zögern lässt.

Viele, die mit dem Lohn nicht zufrieden sind, entsorgen die Zeitungen in Gebüschen oder öffentlichen Mülleimern. Das ist jedoch eine schändliche und sehr riskante Lösung, weil ein Großteil der Firmen die Austeilbezirke per Stichprobe auf die Verlässlichkeit des Zustellers prüfen. Die seriöse und empfehlenswertere Alternative ist, nach einiger Arbeitszeit um eine Lohnerhöhung zu bitten. In einigen Fällen, kann man auch einen Betrag für zusätzliche Wege fordern, wenn man nicht in unmittelbarer Nähe des Austragegebietes wohnhaft ist.

Hat man sich als zuverlässig erwiesen, sollte der Bitte meistens stattgegeben werden, da den Agenturen viel daran liegt, ihre zuverlässigen Zusteller zu halten. So kann man mit einem Lohn von rund 15 bis 22 Euro pro Woche (ohne Wegegeld) rechnen.

Zu verlieren gibt es bei dem Zeitungsaustragen wenig. Auch wenn die Motivation an manchen Tagen sehr zu wünschen übrig lässt, hat man eine gute Bezahlung ausgehandelt, lohnt es sich am Ende des Monats, speziell für Jugendliche, sehr.   Der Autor ist Schüler der Klasse 9 des Maria von Linden-Gymnasium in Calw