Von irgendwoher dringt in die Musikschule Wasser ein. Das kann noch teuer werden. Foto: Hölle

Wasserschaden beschäftigt Stadtverwaltung seit einiger Zeit. Ursache ist aber noch unklar.

Calw - Gefahr erkannt – Gefahr gebannt heißt es normalerweise. Nicht so bei der Musikschule am Marktplatz. Dort hat man zwar erkannt, dass ein Wasserschaden aufgetreten ist. Woher er stammt und wie er beseitigt werden kann, steht aber noch in den Sternen.Klar ist dagegen, dass das einiges kosten wird. In der Summe nach derzeitigem Kenntnisstand für die Behebung rund 147 000 Euro. Die Kosten für die eigentliche Ursachenbehebung können derzeit noch nicht abschließend benannt werden. Was bedeutet, dass da noch viel mehr zusammenkommen kann. Rund fünf Millionen Euro hat die Umnutzung des ehemaligen Volksbankgebäudes zur Musikschule bisher gekostet. Nicht, dass aus ihr noch ein Fass ohne Boden wird.

Während der Planungsphase wurde die Notwendigkeit einer Erneuerung der Bauwerksabdichtung im Erdreich diskutiert. Dabei wurde festgestellt, dass speziell zwischen Marktplatz 12 und 14 sowie entlang der Kronengasse der Aufwand unverhältnismäßig hoch gewesen wäre. Eine ebenfalls aufwändige Bauwerksabdichtung der Wände von innen wurde ebenfalls verworfen, da das Gebäude während der Vornutzung immer trocken war. Unter anderem lagerte die Volksbank dort Akten.

Nach Inbetriebnahme der neuen Räumlichkeiten der Musikschule wurden im Frühjahr 2012 erste kleinere Ausblühungen im Sockelbereich der Wände im Untergeschoss des alten Fachwerkgebäudes festgestellt. Hier befinden sich nun die sanitären Anlagen sowie Lager und Cateringküche. Der Boden und ein Großteil der Wände sind gefliest. Als Ursache wurde zunächst bauliche Restfeuchte vermutet. Die Wasser führenden Leitungen wurden auf Dichtheit geprüft und wiesen keine Mängel auf. Die Oberflächenfeuchte der Wände wurde gemessen, die Räume wurden einige Zeit lang maschinell entfeuchtet. Nachdem die Messwerte Normalmaß erreichten, wurde die Situation weiter beobachtet.

Die Feuchtigkeit trat aber erneut auf. Nun wurde die Gebäudeversicherung informiert und jeder weitere Schritt abgestimmt. Ein Gutachter wurde informativ eingebunden, um weitere Schritte abzustimmen. Erste untersuchende Wand und Bodenöffnungen ließen in diesem Winter einen verdeckten, massiven Schaden befürchten. Estrich und Trockenbauwände sind massiv durchfeuchtet, eine Sanierung unvermeidlich. Eine Spezialfirma für Leckageortung untersuchte die Schmutzwasserleitungen. Das Wassernetz wurde in kleinen Teilstücken per Langzeitdruckmessung untersucht. Beides ergab keine stichhaltigen Ergebnisse.

Derzeit ist im schlimmsten, jedoch nicht unwahrscheinlichen Fall davon auszugehen, dass weder die Gebäudeversicherung noch eine der projektbeteiligten Vertragspartner für den vorliegenden Schaden einzutreten hat. Vorsorglich sind diese jedoch informiert worden.

Die tatsächliche Ursache des Schadens lässt sich erst nach komplettem Rückbau des Ausbaus dieser Ebene ermitteln. Vorstellbar ist nach wie vor ein Eindringen von Außen, Leitungsundichtheit sowie Sonstiges. Somit steht derzeit noch nicht fest, wie diese – unbekannte – Ursache saniert wird, beziehungsweise welche zusätzlichen Kosten dies verursachen wird.