Die Kapelle entführte die zahlreichen Zuhörer in der Calwer Aula mit ihrem musikalischen Ausflug in verschiedene Länder. Foto: Molter Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Stadt- und Jugendkapelle nehmen die Zuhörer mit über den Atlantik / Frenetischer Applaus am Ende des Abends

Auch dieses Jahr lud die Stadt- und Jugendkapelle Calw zum traditionellen Jahreskonzert in die Calwer Aula. Unter dem Motto "Kolumbus – Reise in eine neue Welt" gab das Blasorchester wieder eine Auswahl ihrer Stücke zum Besten.

Calw. In diesem Jahr gestaltete die Kapelle das Konzert anders als in den Jahren davor: Alle einzelnen Orchestergruppen (Vororchester, Jugendkapelle und Stadtkapelle) saßen dieses Mal zusammen auf der Aulabühne, eine Aufteilung wie in den Jahren davor lag also, zumindest bis zur Pause, nicht mehr vor. Auch aufgrund dieses Novums eröffneten Stadt- und Jugendkapelle diesmal das Konzert zusammen – das Vororchester musste länger auf seinen ersten Auftritt warten.

Nach der Eröffnung mit dem Stück "Alcazar" übernahm traditionell Felicitas Jahn die Moderation des Abends. Mit Hut verkleidet als Kolumbus, führte sie das Publikum auf eine Reise über den großen Teich bis auf den amerikanischen Kontinent und wieder zurück. Dabei fanden auch einige Anspielungen auf die Seefahrt Eingang in ihre Moderation: So wurde "Mast- und Schotbruch" gewünscht oder auch der "Klabautermann" genannt. Teilweise wurde Jahn sogar von stilechten Geräuschen aus der Mitte des Orchesters unterstützt, der kaputte Mast beispielsweise musste unter lautstarker Zuhilfenahme von Hammer und Nagel repariert werden. Wie jedes Jahr wurde also auch in diesem die musikalische Botschaft immer wieder durch den passenden Einsatz von audiovisuellen Mitteln verstärkt.

Vor der Pause durfte schließlich auch das Vororchester mit zwei Stücken ran. Zunächst bekamen sie noch Unterstützung von der Jugendkapelle, dann waren sie auch in einem Stück alleine zu hören, damit sich das Publikum ein Bild davon machen konnte, wie gut der Nachwuchs der Kapelle gesichert ist.

Nach der Pause führte die Stadtkapelle das Konzert alleine weiter und bot Stücke wie "Copacabana" oder "Hispaniola" dar, die das Publikum weiter über den amerikanischen Kontinent führten.

Mehrere Musiker geehrt

Ebenso traditionell für das Jahreskonzert ist die Ehrung verschiedener Mitglieder für besondere Jubiläen oder Leistungen. So wurden dieses Jahr für das Bestehen des D1-Lehrgangs die "Jungmatrosen" Felix Merkle (Trompete), Philipp Merkle (Saxofon) und Jona Molter (Euphonium) von den Jugendleiterinnen ausgezeichnet. Dieser Lehrgang beinhaltet grundlegende Disziplinen der Musik, theoretisch wie praktisch – und kostete die jungen Musiker eine Woche ihrer Schulferien.

Nach der Pause wurden mehrere Jubilare der Stadtkapelle vom früheren Dirigenten Peter Blazicek geehrt: Für 20 Jahre aktives Musizieren Felicitas Jahn (Saxofon), Jana Jahn (Klarinette) und Sven Kerner (Tenorhorn). Für 30 Jahre der Schlagzeuger Markus Eisenblätter, der bereits zuvor in einem Solo sein über die Jahre angeeignetes Können unter Beweis gestellt hatte. Blazicek gab sich dabei erzählfreudig und konnte einige Anekdoten zu jedem Jubilar beisteuern, die für den ein oder anderen Lacher im Publikum sorgten.

Gruß in Richtung OB

Neben den Ehrungen nutzte Blazicek allerdings auch die Gelegenheit vor dem Publikum, um den designierten Oberbürgermeister Florian Kling im Amt zu begrüßen. Er hoffte, dass der neue OB stets ein "offenes Ohr und eine offene Kasse" für das Blasorchester habe.

Gemeinsamer Schluss

Nach den Ehrungen des Abends wurde wieder weiter musiziert: Mit dem portugiesischen Marsch "O Vitinho" und dem spanischen "Andalusia" ging die musikalische Reise wieder zurück nach Europa.

Und nach dem tosenden Applaus des Publikums folgte traditionell ein Abendlied als Zugabe, bei dem die Zuhörer allerdings nicht wie gewohnt mitsingen konnten, da der Text auf spanisch und somit höchstens einem kleinen Teil des Publikums geläufig war.

Nachdem der Applaus auch nach der eigentlichen Zugabe noch nicht verklungen war, gab das vereinte Blasorchester noch ein Mal das Anfangsstück des Konzertes zum Besten. Dann schloss sich schließlich jedoch der Vorhang ein letztes Mal und ein etwa zweieinhalb-stündiger musikalischer Abend hatte sein Ende gefunden.