Roswitha Keppler (links) wurde zu ihrem 70. Geburtstag mit Ansprachen und viel Applaus gewürdigt. Foto: Stöß Foto: Schwarzwälder Bote

Geburtstag: Etliche prominente Gäste sprechen Kreishandwerksmeisterin Roswitha Keppler Anerkennung aus

Calw. Kreishandwerksmeisterin Roswitha Keppler feierte unlängst gemeinsam mit ihrer Familie den 70. Geburtstag. Ehre, wem Ehre gebührt: Viele prominente Gäste waren gekommen. Ebenso viele Mitstreiter aus Handwerk und Innung.

Die Gastredner schütteten ein wahres Füllhorn von wertschätzenden Beschreibungen über Keppler aus. Andreas Perrot, stellvertretender Kreishandwerksmeister sprach von der "großen Familie Kreishandwerkerschaft". Er hob die Wertschätzung hervor, die die Mitarbeiter, die Innungsbetriebe und die Kunden Keppler entgegenbringen. Dass Joachim Wohlfeil, Präsident der Handwerkskammer Karlsruhe eigens aus der Fächerstadt gekommen sei, wertete Perrot als besonderes Zeichen. "Wenn Besuch aus Karlsruhe kommt, muss es ja eine besondere Veranstaltung sein."

Frank Wiehe, Erster Landesbeamter des Landkreises, wies darauf hin, dass heutzutage oft beklagt werde, dass es "keine richtigen Typen, sprich Originale, mehr gebe". Unter Beifall der Menge stellte er Keppler das Zeugnis aus: "Du bist wirklich so ein Typ, gradlinig, ehrlich, überhaupt nicht berechnend, sehr leidenschaftlich, unkonventionell, trägst das Herz auf der Zunge, sehr nahbar, liebenswert und, was im Schwäbischen wichtig ist: schaffig. Zudem bist du bekannt wie ein bunter Hund. Mit dir schafft man einfach gerne zusammen", so Wiehe. Das täte der Landkreis in vielfältiger Form. Er glaube kaum, dass es in Baden-Württemberg einen Landkreis gibt, in dem die Verbindung zwischen der Kreishandwerkerschaft und dem Landkreis so eng sei wie hier.

Jeder weiß, worum es geht

Und das liege an den handelnden Personen. Gemeinsam widme man sich der Nachwuchsförderung, der Ausbildung und der beruflichen Bildung. So funktioniere der Dreiklang "berufliche Schulen, Kreishandwerkerschaft und Landkreis" bestens. Dank der handelnden Personen wie Keppler, so der Landrats-Stellvertreter.

Joachim Wohlfeil charakterisierte Keppler als Person, die "nicht lange drum herumredet und immer deftig auf den Punkt kommt". So wisse jeder, um was es geht. Dann gäbe es nur noch ein Ja oder ein Nein. "Wenn es dann aber ein Nein gibt, dann wird’s ganz schwierig", war dann eher humoristisch gemeint.

Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel dachte zuallererst an den starken Mann, "der im Hintergrund einer erfolgreichen Frau stünde", an Ehemann Reinhold. Für die "ewig jung gebliebene, dynamische, auch charmante, auf jeden Fall zeitlose Frau" zitierte Fuchtel Manfred Rommel, der einst sagte, "70 werden ist nicht schön, aber alles andere ist eben schlechter". Vor allem sieht Fuchtel, eigens zu diesem Ehrentag aus Berlin angereist, Keppler als eine "vom Verein der deutlichen Aussprache". Dies sei ein Qualitätsmerkmal der besonderen Art. An "die Frau, die ihren Mann steht", sprach Fuchtel "als Freund". Er dankte der "Roswitha, der Frau mit Biss, die immer etwas Gutes tun möchte und für andere ohne Eigennutz da ist", mit einer kleinen Figur einer Schildkröte als Symbol des langen Lebens; diese sei in Fuchtels eigener Tasche um die halbe Welt mitgereist.

Der Landtagsabgeordnete Thomas Blenke wünschte weiterhin ungebremste Energie, um so wie bisher weiter machen zu können. Der Landesvorsitzende der Friseure, Herbert Gassert, beschied Keppler ebenso "selbstloses Engagement und Kreativität".

Nach diesem Feuerwerk der positiven Attribute dankte Keppler an vorderster Stelle Ihrer Familie; zuallererst Ehemann Reinhold, der immer mit Rat und Tat zu Seite stehe. Keppler bezeichnete das Älterwerden als Geschenk, das mit Loslassen und Gelassenheit einhergehe. So gönnen sie sich mittlerweile "auch einmal einen freien Tag". Ihre Ehrenämter forderten viel Kraft und Zeit. Doch erhielt sie durch die Tätigkeit neue Kraft und Ausdauer zurück. Keppler wies auf die Unterschiedlichkeiten von männlichen und weiblichen Führungskräften hin. Die Kreishandwerkerschaft hätte die Stärken der beiden Geschlechter verbunden. Stehende Ovationen der Zuhörer sorgten am Ende nicht nur bei Keppler für einen emotionalen Moment. Manche Träne konnte gesichtet werden. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von den beiden Gitarrenvirtuosen Till Veeh und Helmuth Rauscher. Zur Rumba "Camarque" und der "Stierkampfmusik für zwei Gitarren" wurde das Leben von Keppler bildhaft auf die Großleinwand projiziert.