Rainer Hofmann bekam als Dankeschön für seine Arbeit ein Geschenk von Irmhild Mannsfeld. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: "Alte Gerberei" verabschiedet Rainer Hofmann als Beisitzer aus dem Amt / Kulturveranstaltungen geplant

Calw. Der Bürgerverein "Alte Gerberei" in der Badstraße betreibt seit 19 Jahren ein mit viel Herzblut gestaltetes Museum. Das Gebäude, in dem es sich befindet, ist allemal geschichtsträchtig: Um 1800 herum wurde es an der Nagold errichtet. An der Nagold deshalb, weil die Gerber für den Gerbprozess reichlich Wasser benötigten. Die Felle wurden in den Fluss gehängt und dort gewässert. Das Gerberhandwerk gehörte seit dem 15. Jahrhundert neben der Tuchmacherei zu den wichtigsten Gewerbezweigen der Stadt Calw.

Der Verein wählte bei der Hauptversammlung im Rekordtempo ihre Führungsmannschaft. Irmhild Mannsfeld (erste Vorsitzende), Thomas Hoffmann (zweiter Vorsitzender), Hermann Mannsfeld (Kassierer), Rosemarie Hettich (Schriftführerin) sowie der erstmals gewählte Beisitzer Karl-Heinz Kirchherr ließen sich nicht lange bitten und nahmen unter Beifall der kleinen Versammlung ihre Wahl an.

Mannsfeld dankte dem ausscheidenden Beisitzer Rainer Hofmann für dessen jahrelang engagierte Mitarbeit. Nicht nur in seiner Funktion als Beisitzer, sondern bei vielen kleinen und größeren Arbeiten in und am Gebäude. Auch kompetente Führungen waren die Aufgabe Hofmanns. Die Vorsitzende berichtete von den Aktionen im abgelaufenen Jahr. Dabei schwor sie die Gemeinschaft auf ein ebenso präsentes Dasein in Calws Kulturlandschaft 2018 ein. Wieder werden sich angemeldete Führungen, Betriebsführungen, Schulklassen und Einzelführungen die Klinke in die Hand geben. Der Verein freue sich auf jeden Fall über die konstant hohen Besucherzahlen.

Zuwachs nötig

Kassierer Hermann Mannsfeld und die Vorsitzende zeigten auf, dass der Verein mit seinen knapp 50 Mitgliedern finanziell nicht auf Rosen gebettet ist. Das ehrenamtliche Engagement könne also nicht hoch genug gewürdigt werden. Sei es bei Arbeiten zur Instandhaltung, der Gartenpflege, im kleinen nostalgischen Geschäft, im Führungsbetrieb oder im Museumscafé. Dass auch dieser Verein nur durch Zuwachs auf Dauer überleben kann, das wissen die Mitglieder des Bürgervereins. Neue Ideen seien gefragt wie willkommen, unterstrich Irmhild Mannsfeld.

Immer sonntags wird es neben Besichtigungsmöglichkeiten im Museum auch eine kleine Bewirtung im "Gerbertreff" geben. Sogar Kulturveranstaltungen werden dort stattfinden. So zum Beispiel am 4. Mai: Die Schriftstellerin Anneliese Zorn liest dann aus ihrem Roman "Das Haus an der Enz". Mit dabei ist die Bundessiegerin von Jugend musiziert, die Flötistin Helen Buck. Der Eintritt ist frei.