Auch junge Zuhörer von Melodien aus dem Broadway-Musical "Hair" begeistert. Foto: sb

Zeitreise zurück in die späten 1960er-Jahre unternahmen die Swing Singers mit Publikum im Linden-Gymnasiums in Stammheim.    

Calw - "Love and Peace", "Flowerpower" und "Black is beautiful" waren damals die Schlagworte einer Protestbewegung, die das Lebensgefühl einer ganzen Generation prägte. In manchem Swing Singers-Schrank schlummerten wohl noch Kleidungsstücke und Accessoires aus dieser Zeit.

Dem Publikum präsentierte sich im zweiten Teil des Jahreskonzerts eine stilecht gewandete und authentisch agierende Hippie-Bande, die die Geschichte des Landeis Claude Bukowski und Sheila, dem Mädchen aus reichem Hause erzählte; und das mit so populären Titeln wie "Let the sunshine in", "Aquarius" oder Good morning starshine" aus dem Broadway-Musical "Hair" erzählte.

Lebenslust fasziniert

Claude soll für den Vietnamkrieg gemustert werden. Auf dem Weg dorthin trifft er auf eine Hippie-Gruppe und lernt Sheila kennen. Das ungezwungene Leben der Hippies und ihre unkonventionelle Lebenslust faszinieren die beiden.

Und das Publikum in Stammheim, sowohl die zahlreichen Jugendlichen wie natürlich auch die vielen Gäste, die jene wilden Hippie-Zeiten selbst erlebt haben, waren begeistert von der lebendigen Performance der Swing Singers, die in ihrer bunten Flower-Power-Kostümierung oft kaum wiederzuerkennen waren. Sowohl die Solisten wie das ganze Chorensemble einschließlich der Band um den musikalischen Leiter Jacek Kacprzak bekamen für ihre sängerische und schauspielerische Leistung viel Applaus und stehende Ovationen.

Singen für Frieden

Conférencier Werner Pfrommer leitet den ersten Teil des Konzerts ein mit Gedanken darüber, ob nach den Terroranschlägen von Paris es überhaupt statthaft ist, eine fröhliche Veranstaltung wie das Swing Singers-Jahreskonzert abzuhalten. "Wir wollen nicht vor dem Terror kapitulieren", sagte er und "deshalb singen wir heute erst recht: für Frieden, Toleranz, Liebe und die Vielfalt der Menschen und Kulturen". So stand es auch auf der Leinwand über der Bühne zu lesen.

In traditionell schwarz-roten Outfits brachte der Chor Hits wie "How deep is your love", "Bridge over troubled water" in einem Arrangement von Kirby Shaw oder "Spinning Wheels" von Blood, Sweat and Tears jeweils mit einer passenden Choreografie zu Gehör. Auch die beim Publikum beliebten, sich aus dem Chormitgliedern rekrutierenden Gruppen Swinging Harmonists, Rhythonics und die fünf Sänger, die einst als Calwer Leichenchörle gestartet sind, erhielten begeisterten Applaus von den voll besetzten Rängen.

Die Sängerinnen und Sänger sowie alle an der Aufführung Beteiligten hatten nicht nur im Vorfeld bei den Proben und Einstudierungen ihres überaus ansprechenden Programms in ihrer Freizeit viel Durchhaltevermögen bewiesen. Sie traten damit auch gleich am Sonntag noch einmal an gleicher Stätte auf.

Weitere Informationen: http://www.lico-calw.de und unetr der Telefonnummer  07051/5 93 13.