Im Frühjahr 2022 sollen sich die ersten Firmen im Industriegebiet Lindenrain ansiedeln. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Ortsvorsteher unsicher, ob Pandemie Auswirkungen haben wird / Zeitplan vorgestellt

Seit Kurzem steht ein Werbeschild auf dem noch brach liegenden Gelände des zukünftigen interkommunalen Gewerbeparks Lindenrain. Einige Interessenten haben sich daraufhin schon bei der Stadt Calw gemeldet. Doch wird die Corona-Pandemie der Vermarktung der Grundstücke in die Quere kommen?

Calw. Im Frühjahr 2022 sollen die ersten Firmen im interkommunalen Gewerbepark Lindenrain anfangen können zu bauen. Vom komplett brach liegenden Gelände mit einem großen Hügel aus Wurzelresten mittendrin zum fertig erschlossenen Industriegebiet in zwei Jahren – ein ehrgeiziges Unterfangen. Zumal man als Laie nun schon seit einiger Zeit keine Fortschritte mehr sieht. Außer das besagte Schild nahe der Bundesstraße 296 bei der Abzweigung Holzbronn, das dort Ende März aufgestellt wurde. Auf diesem wird darauf hingewiesen, dass an dieser Stelle ein Industriegebiet entsteht und man sich auf der entsprechende Homepage über das Projekt informieren könne.

Die Idee scheint bereits Früchte zu tragen, wie Patrick Sekinger, Ortsvorsteher von Stammheim und Holzbronn erläutert. "Direkt an den Tagen nach der Aufstellung gab es schon erste Anrufe von nicht von der aktuellen Pandemie betroffenen Betrieben, die Interesse an dem Gebiet haben und beim Vorbeifahren zufällig darauf aufmerksam wurden", sagt er.

Doch gerade die Corona-Pandemie könnte der Stadtverwaltung bei ihren Plänen zur Vermarktung des Geländes gehörig in die Parade fahren. "Aktuell ist es schwierig abzuschätzen, wie die Corona-Krise sich auf die Wirtschaft und auch die Firmen, die Interesse an dem Gebiet haben, auswirkt", räumt Sekinger ein. Das bestätigt auch Oberbürgermeister Florian Kling im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Wenn er auch etwas optimistischer hinzufügt: "Wir haben ja noch etwas Zeit."

Sekinger unterstreicht, dass es nach wie vor Unternehmen gebe, die nicht von der Krise betroffen seien und demnach unverändertes Interesse an einer Verlagerung in das neue Industriegebiet haben.

Noch "aktiver" in die Vermarktung einsteigen wollen die Beteiligten Ende des Jahres. "Dann hat man, nach der Vergabe der Arbeiten und dem Baubeginn, einen verlässlicheren Zeitplan, wann das Gebiet fertig erschlossen ist. Dann kann auch die Verbandsversammlung den Verkaufspreis festlegen, da man mehr Kostensicherheit hat", führt Sekinger aus.

Auffüllung notwendig

Apropos Zeitplan: Wie geht es denn überhaupt mit den Erschließungsarbeiten weiter? "Im Mai soll die Ausschreibung der inneren und äußeren Erschließung und der ersten Phase der Auffüllung erfolgen, Ende Juni ist die Submission geplant. Demnach wird voraussichtlich im September mit den Arbeiten begonnen", erklärt Holzbronns Ortsvorsteher.

Spätestens zu Beginn des Jahres 2022 soll dann die erste Teilfläche – jene mit rund 7,1 Hektar an der Bundesstraße – fertig erschlossen sein. Diese verlangt weit weniger umfassende Arbeiten, weil dort kein externes Bodenmaterial zum Auffüllen benötigt wird. Der 5,4 Hektar große Bereich an der Kreisstraße Richtung Holzbronn müsse laut Sekinger mit rund 147 000 Kubikmeter Bodenmaterial aufgefüllt werden. Dennoch dürfte dieses Areal auch schon im Frühjahr 2022 bebaubar sein, prophezeit er.

Wohingegen der süd-westliche Bereich des Geländes weit mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. Dort muss "erheblich aufgefüllt werden", sagt Sekinger. Darum werden die dortigen Grundstücke nach aktuellem Stand erst später bebaut werden können.

Weitere Informationen: Auf der Homepage www.gewerbepark-lindenrain.de wird immer über den Stand der Arbeiten informiert. Zudem findet man dort Informationen zum Gebiet sowie die Festsetzungen des Bebauungsplanentwurfs.