Streuobstbäume sind ein wichtiger Lebensraum für viele Tierarten, darunter Fledermäuse. Foto: dpa/Stratenschulte Foto: Schwarzwälder Bote

Artenschutz: Nabu rät bei Neupflanzungen zu regionalen Obstsorten

Calw. Der Herbst ist eine gute Zeit, um Obstbäume zu pflanzen und damit Lebensraum für Vögel, Fledermäuse und andere Arten zu schaffen. Darauf weist der Naturschutzbund Deutschland (Nabu), Ortsgruppe Calw und Umgebung, hin.

Jetzt haben die Bäume Zeit, gut anzuwachsen und treiben im Frühjahr kräftig aus, heißt es in einer Pressemitteilung. Bei der Pflanzung und der Sortenwahl gebe es einiges zu beachten. Schon die Frage, ob Apfel oder Birne, Walnuss, Kirsche, Mirabelle oder Pflaume, Mispel, Speierling oder Maulbeere mache Streuobstfans die Wahl zur angenehmen Qual. Alleine in Deutschland gebe es rund 3000 verschiedene Sorten, darunter 1400 Apfelsorten.

Perfekt an Bedingungen vor Ort angepasst

Wer sich für einen Hochstamm entscheidet, schafft laut Nabu damit langfristig Lebensraum für Steinkauz, Gartenrotschwanz, Specht und viele andere Tiere. "Regionale Baumschulen bieten häufig auch regional typische Sorten an. Sie sind perfekt an die hiesigen Standortbedingungen angepasst und können Schädlingen und Witterung besser trotzen", sagt Cornelia Kuchel, Streuobstexpertin beim Nabu Calw und Umgebung. "Zwar ist die Pflege eines Hochstammes aufwendiger als die eines Halbstammes, Hochstämmige Obstbäume haben jedoch großen ökologischen Wert. Werden sie älter, fühlen sich in ihren Höhlen Fledermäuse wohl, Vögel ziehen dort ihren Nachwuchs groß."

"Mit genügend Platz, regelmäßigem Schnitt und einem guten Standort können diese Bäume sehr alt werden und vielen Generationen Nahrung und Tieren zudem Lebensraum bieten", sagt die Obstbaumexpertin. Gerade wegen ihrer langen Lebensdauer sei es so wichtig, bei der Sorte die richtige Wahl zu treffen. Dabei helfen Baumschulen. Der Nabu empfiehlt zudem Bäume, die auf Sämlingsunterlagen veredelt worden sind. "Obstbäume sind Kulturpflanzen – ohne Schnitt geht es nicht" erinnert Kuchel. Sonst verdichtet sich die Baumkrone, alte Äste werden morsch und brechen ab, Pilze dringen in den Stamm ein und der Baum stirbt lange vor seiner Zeit ab. "Mit einem fachmännischen Schnitt haben Gartenbesitzer lange Freude an ihrem Baum und können die duftende Blüte im Frühjahr, die Ernte im Herbst und den Anblick das ganze Jahr genießen", heißt es von Seiten des Nabu weiter.

Weitere Informationen: www.NABU.de/streuobst