Auf der Bahntrasse Calw-Weil der Stadt sollen demnächst Rodungsarbeiten beginnen. Foto: Fritsch

Anwohner bekommen Post von Kreisbehörde. Auf Bahntrasse sollen Rodungsarbeiten beginnen.

Calw - Das muss man ihm lassen. Landrat Helmut Riegger bleibt in Sachen Hesse-Bahn zuversichtlich. In Calw haben die Anlieger des Unteren Welzbergs deswegen Post aus dem Landratsamt bekommen.

Wie Riegger schreibt, sollen nun auch für die Bevölkerung sichtbare Maßnahmen in die Wege geleitet werden, da nicht nur intern mit Hochdruck an der Wiederinbetriebnahme der bestehenden Streckenverbindung zwischen Calw und Weil der Stadt gearbeitet wird. Nämlich Rodungsarbeiten auf der Trasse im kommenden Winter bis Ende Februar 2014. Begonnen wird eben im Bereich des Unteren Welzbergs.

Die Arbeiten, so schreibt der Landrat, wird der Verein Württembergische Schwarzwaldbahn Calw – Weil der Stadt (WSB) durchführen. Er werde schwerpunktmäßig samstags arbeiten. Dabei könne es vereinzelt durch den Einsatz von Motorsägen zu Lärmbeeinträchtigungen kommen.

Wie berichtet, hat sich in Sachen Hesse-Bahn zuletzt der Bund als extrem schwieriger Verhandlungspartner entpuppt. Nach Einschätzung von Landrat Helmut Riegger hat er kein Interesse an der Realisierung. Der Landkreis hat deswegen die Verhandlungen mit Berlin über Zuschüsse für das Projekt eingestellt. Dafür setzt er jetzt voll auf das Land.

Das ist deswegen möglich, weil nach einer Neuberechnung der Projektverantwortlichen im Calwer Landratsamt die förderfähigen Kosten des Projekts nun unter 50 Millionen Euro liegen: 42 Millionen Euro bei Dieselbetrieb, 48 Millionen bei einer Elektrifizierung der Hesse-Bahn. Sollte alles funktionieren, würde das Land über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) 75 Prozent dieser Kosten tragen. Bei Kosten von mehr als 50 Millionen Euro wäre ansonsten der Bund zuständig.

Die Verhandlungen mit dem Land Baden-Württemberg, so Riegger in seinem Schreiben an die Anlieger, liefen auf Hochtouren. Und diese, so hatte er vor einiger Zeit gegenüber unserer Zeitung gesagt, verliefen "sehr erfolgs- und zielorientiert". Das Land erweise sich als fairerer Verhandlungspartner als der Bund. Man habe in Stuttgart erkannt, wie wichtig die Bahn für den ländlichen Raum ist.

Für den Landrat, so teilt er in dem Schreiben mit, nimmt die so genannte Hermann-Hesse-Bahn auf jeden Fall immer weitere Konturen an. Die Verbindung von Calw nach Renningen stellt seiner Überzeugung nach das wichtigste Infrastrukturprojekt des Landkreises Calw dar. Im Landratsamt gehe man davon aus, dass bis Ende 2014 die notwendigen Genehmigungsverfahren abgeschlossen sind.

Auch bei der Standardisierten Bewertung, also der Ermittlung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses des Projekts, sei man mit dem Land schon sehr weit, wie Riegger unlängst anderweitig mitgeteilt hatte. Aber die Zeit drängt ja auch: will man Zuschüsse aus dem GVFG – und die braucht man – dann muss das Projekt bis Ende 2019 abgerechnet sein.

Calw. "Nicht recht oder links – sondern vorne": So lautet das Wahlmotto des Gesprächskreises "Kirche für morgen", der am 1. Dezember bei den Kirchenwahlen zur Landessynode antritt. Am kommenden Mittwoch 23. Oktober , referiert ab 19 Uhr im Haus der Kirche, Badstraße 27 in Calw r der Landesvorsitzende Friedemann Stöffler über die neue Ideen und Konzepte von "Kirche für morgen". Im zweiten Teil des Abends stellt sich Götz Kanzleiter vor. Er kandidiert im Wahlkreis Calw, Nagold, Neuenbürg für die Reforminitiative bei der Synodenwahl.