Der Wagen brannte völlig aus. Foto: Gollor/Feuerwehr

Abgestelltes Auto brennt völlig aus. Polizei vermutet Brandstiftung.

Calw-Wimberg - Silvester hat noch nicht richtig angefangen, da verursachten Feuerwerkskörper auf dem Wimberg erheblichen Schaden. Ein auf dem Parkplatz des Berufsschulzentrums abgestelltes Auto ging in der Nacht zum 31. Dezember in Flammen auf. Die Polizei vermutet Brandstiftung.

Nur noch ein rauchendes Wrack ist von dem Kleinwagen übrig, der auf dem Parkplatz des Berufsschulzentrums abgestellt war. Das Auto brannte in den frühen Morgenstunden des 31. Dezember vollständig aus. Was genau passiert ist, kann das Polizeipräsidium (PP) Pforzheim noch nicht sagen. Fakt ist: In der Nähe des Wracks wurden sogenannte Chinaböller gefunden, wie Sabine Maag vom PP ausführt. Zudem hätten Zeugen beobachtet, wie drei männliche Personen in Richtung der Otto-Göhner-Straße fortgelaufen seien. Ob diese mit der Tat in Zusammenhang stehen, sei laut Maag noch unklar.

Die Feuerwehr wurde gegen 0.30 Uhr alarmiert. Mit 18 Einsatzkräften und zwei Fahrzeugen rückten die Wehren aus Altburg und Calw aus. Schnell hatten sie die Flammen unter Kontrolle. "Das läuft bei uns noch als Kleinbrand", sagt Martin Rentschler, Kommandant der Calwer Abteilung. Zu retten war der Fiat Punto nicht mehr. Ohnehin war das Auto nicht mehr zugelassen, berichtet Rentschler. Sogar die Scheiben seien bei dem rund 20 Jahre alten Auto eingeschlagen gewesen.

Ob diese Tatsache für den Brand ausschlaggebend war? Zumindest sei eine Möglichkeit, erklärt Maag, dass die Böller durch die eingeschlagenen Fenster auf die Polster des Autos gefallen seien und dort das Feuer entfacht hätte. Um die Brandursache abschließend zu klären, wurde das Autowrack sichergestellt. Die Kriminalpolizei Calw ermittelt. Zeugen, die etwas Verdächtigtes beobachtet haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 07231/1  86  44  44 beim Kriminaldauerdienst in Pforzheim zu melden.

Erst im Dezember wurde ein 24-Jähriger festgenommen, der in Verdacht steht, mehrere Autos in Neuenbürg, Pforzheim, Remchingen-Singen und Kämpfelbach-Ersingen angezündet zu haben.

Doch trotz alledem kommen Fahrzeugbrände in Deutschland immer noch verhältnismäßig selten vor, wie eine Statistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigt. Jährlich sind es rund 40.000 Brände. Nimmt man kleinere Schmorschäden aus, lediglich etwa 15 000. Laut Schätzungen der Polizei seien rund 20 Prozent der entsprechenden Vorfälle auf Brandstiftung zurückzuführen.

Explosionen kommen normalerweise nicht vor

Dass ein Auto wie in einem Action-Film mit einem lauten Knall spektakulär in die Luft fliegt, ist im wirklichen Leben übrigens sehr unwahrscheinlich. "Normalerweise kommt es nicht zu einer Explosion", ist auf der Homepage des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs (ADAC) zu lesen. "Nur wenn im Tank ein Gasgemisch – also die Ausdünstung des Kraftstoffs und in Kombination mit Sauerstoff – vorhanden ist, kann es dazu kommen." Dann aber auch nur, wenn beispielsweise der Tank fast leer sei und eine Zündquelle wie beispielsweise eine Zigarette dazukomme, ist dort weiter zu lesen.

Im Falle eines "normalen" Brands rät der ADAC dazu, ruhig zu bleiben, das Auto zu verlassen und sich zu entfernen. Dann die Feuerwehr anrufen. "Bei einem Fahrzeugbrand bleibt meist genügend Zeit, sich aus dem Auto in Sicherheit zu bringen", heißt es auf der Internetseite. Bis ein Auto komplett in Flammen steht, könne es gut und gerne acht bis zehn Minuten dauern, da die Flammen sich in der Regel nur langsam ausbreiteten.