Calw - Eine Demenzerkrankung ist ein Schicksalsschlag – auch für die Angehörigen. Diese stehen dann oft vor einer großen Herausforderung: Wie geht man mit einer solchen Situation um? Um diese Frage zu beantworten, bietet der Verein "Demenz mitten im Leben" in Kooperation mit der AOK nun Kurse für Betroffene an.

Sichtlich erfreut sind Monika Volaric vom Verein "Demenz mitten im Leben" (DemiL), und Hartmut Keller, Geschäftsführer der AOK Nordschwarzwald, als sie die Kooperationsvereinbarung im Haus auf dem Wimberg unterzeichnen. "Es ist das erste Angebot dieser Art im Kreis", zeigt sich Keller stolz. "Es ist schön, dass es nun auch Hilfe für die Angehörigen von Demenzerkrankten gibt", ergänzt Volaric.

Dies sei auch notwendig. Denn rund 50 Prozent der Pflegebedürftigen im Kreis würden von ihren Familienmitgliedern betreut. "Und die Demenz stellt diese vor große Herausforderungen", so Volaric. Die Veränderungen der Erkrankten führten bei den Angehörigen zu großen psychischen Belastungen. "Es ist nicht einfach, wenn die Mutter ihren Sohn nicht mehr erkennt, oder der Ehemann nicht mehr weiß, dass er verheiratet ist", erklärt Volaric.

Um mit solchen Belastungen besser umgehen zu können, bietet der Verein Demil nun Schulungen für die Angehörigen an. "Die Angehörigen müssen sich verändern, weil es die Demenzerkrankten leider nicht mehr aktiv können", so Volaric. So werde beispielsweise eine einfühlsame Art der Kommunikation mit den erkrankten Verwandten geübt. Auch der schwierige Umgang damit, dass viele Erinnerungen an gemeinsam Erlebtes verschwinden, stehe auf dem Plan.

Der nächste Kurs startet nach den Sommerferien am Montag, 10. September. Er findet an zehn Abenden zwischen 18 und 20 Uhr im Haus auf dem Wimberg, Stahläckerweg 2, statt. Es gibt zehn kostenlose Teilnehmerplätze, auch für Nicht-AOK-Versicherte. Anmeldung und weitere Informationen unter www.demil-calw.de oder Telefon 07051/60 91 46.