Die Kunden bewerten unter anderem die Freundlichekeit, die ihnen in den Läden zuteil wird. Foto: chika_milan - stock.adobe.com

Befragung offenbart ein heterogenes Bild in Geschäften. Calw auf Platz 90. Leichte Verbesserung im Vergleich zu 2017.

Calw - Der dritte Calwer Kundenspiegel hat einen Wert von 84,2 Prozent durchschnittlicher Zufriedenheit beim Untersuchungskriterium "Freundlichkeit" ergeben. Damit landet Calw auf Platz 90 von 132 untersuchten Städten. Im Vergleich zur Untersuchung im Jahr 2017 hat sich die Kundenzufriedenheit leicht verbessert.

In den vergangenen Monaten haben die Interviewer des niederbayerischen Marktforschungsinstituts MF Consulting Dieter Grett im Rahmen des dritten Calwer Kundenspiegels rund 900 repräsentativ ausgewählte Personen befragt, heißt es in einer Mitteilung des Instituts. Dabei beantworteten sie Fragen darüber, in welchen der 70 auf dem Fragebogen aufgeführten Geschäften sie in den vorangegangenen zwölf Monaten etwas gekauft haben, sie sich beraten haben lassen oder sie sonstige Leistungen in Anspruch genommen haben. Im Folgenden gaben die Probanden an, wie zufrieden sie mit drei Leistungskriterien der besuchten Geschäfte waren beziehungsweise sind. Es sei zum Beispiel nach der Zufriedenheit mit der Freundlichkeit, der Beratungsqualität und dem wahrgenommenen Preis-/Leistungsverhältnis in den Geschäften gefragt worden.

Ziel der Studie sei laut Mitteilung, den an der Untersuchung beteiligten Unternehmern ein Bild ihrer Firma aus Sicht des Kunden zu geben. Zusätzlich erfahre die Bevölkerung, wie sich ihre Stadt im Vergleich zu anderen Einkaufsstädten präsentiere.

Durchschnittlich 84,2 Prozent der befragten Personen, die in Calw öfter einkaufen, gaben an, dass sie mit der Freundlichkeit in den ausgesuchten Geschäften (sehr) zufrieden sind, heißt es in der Mitteilung. Dies bedeute im Vergleich zu 131 anderen deutschen Städten den 90. Platz. Es ergebe sich beim Merkmal "Freundlichkeit" im Vergleich zu 2017 (84,9 Prozent) und 2014 (83,9 Prozent) eine kleine Steigerung zu einem relativ stabilen Gesamtergebnis der Kundenzufriedenheit. Insgesamt könne man der Mitteilung zufolge von einem "soliden Ergebnis mit etwas Luft nach oben" im gesamten Ranking sprechen.

Es zeige sich in den untersuchten Branchen ein sehr heterogenes Bild. "Die untersuchten Augenoptiker, KfZ-Vertragswerkstätten und Apotheken stechen sehr positiv heraus und konnten ihre Ergebnisse aus 2014 und 2017 weiter verbessern."

In allen anderen Branchen zeigte sich im Vergleich zu den letzten Erhebungen ein stabiles oder leicht rückläufiges Ergebnis. Innerhalb der Branchen seien extreme Unterschiede zwischen den Unternehmen festzustellen. Es gebe einige positive und einige, wenn auch wenige, negative "Ausreißer".

Jüngere sind kritischer

Bei der Wahrnehmung der Freundlichkeit gebe es gravierende Unterschiede. Betrachtet man die Resultate genauer, sei zu erkennen, dass einzelne Fachgeschäfte, die vor sechs beziehungsweise drei Jahren, bereits eher gut beurteilt wurden, sich weiter verbessern konnten. Einige damals kritisch eingeschätzte Händler verloren in der Kundenmeinung weiter an Boden. Vor allem viele inhabergeführte Geschäfte wiesen laut Mitteilung überdurchschnittlich gute Werte auf.

Den besten Zufriedenheitswert bei der "Freundlichkeit" weist 2020 wiederholt eine Apotheke mit 98,1 Prozent auf. Es folgen knapp dahinter ein Bekleidungsgeschäft mit 96,1 Prozent, ein Augenoptiker mit 94,9 Prozent, ein Fitnesscenter mit 94,4 Prozent, ein Schuhgeschäft mit 94,1 Prozent, ein (Rad-)Sportgeschäft mit 93,3 Prozent, eine Bäckerei mit 93,2 Prozent, eine KfZ-Vertragswerkstätte mit 92,2 Prozent und ein Geldinstitut mit 91,4 Prozent Kundenzufriedenheit.

Negative Ergebnisse erhielten ein Modegeschäft mit 60,7 Prozent und ein Möbelgeschäft mit 52 Prozent Zufriedenheitsgrad beim Merkmal "Freundlichkeit", ist der Mitteilung zu entnehmen.

Die Verbraucher im Alter zwischen 18 und 25 Jahren beurteilten oft eher kritischer als ältere Käufer, erläutert das Marktforschungsinstitut in der Mitteilung. Besonders das Preis/Leistungsverhältnis werde von jungen Familien (26 bis 35 Jahre) kritisch beurteilt. Bei der Freundlichkeit seien unter den Berufsgruppen im Schnitt die Rentner am zufriedensten.