BildungAm 10. November kommt Greta Klingsberg zu Besuch / Alles soll seinen Platz finden
Calw-Stammheim. "Was ist Glück?", "lernfähig" oder "Frieden schaffen mit oder ohne Waffen": Mit vielseitigen Themenabenden hat das Kulturcafé des Maria-von-Linden-Gymnasiums (MvLG) in der Vergangenheit das bisher schon bestehende breite kulturelle Angebot neben Chor- und Orchesterveranstaltungen sowie Theater- und Musicalaufführungen am Gymnasium in Stammheim erweitert.
Mut und Lebensfreude
Am 10. November kommt Greta Klingsberg zu Besuch. Die in Wien geborene Sängerin wurde im Jahr 1942 im Alter von 13 Jahren zusammen mit ihrer Schwester ins KZ Theresienstadt deportiert. Dort sang sie mehr als 50 Mal die Aninka, die Hauptrolle in der legendären Kinderoper "Brundibár" von Hans Krása. Fast alle Kinder aus diesem Ensemble wurden nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Greta Klingsberg hat überlebt, ihre Schwester nicht. Dennoch bestimmen Mut und Lebensfreude heute ihr Leben.
Wie lassen sich derart schlimme Erfahrungen überstehen und überwinden? Welche Rolle spielte und spielt hierbei die Musik? Und welche Botschaften hat sie an die heutige Jugend? Diesen und anderen Fragen soll beim Kulturcafé des MvLG am 10. November im Foyer der Schule nachgegangen werden. Beginn ist um 19 Uhr. Für den musikalischen Rahmen sorgt ein kleines Ensemble aus Schülern und Lehrern. Moderiert wird der Abend von den beiden verantwortliche Lehrern Claudia Jeschke und Markus Leukam.
Interessante Themen
Das Kulturcafé hält also an seiner programmatischen Grundlegung fest: interessante Themen gut aufbereitet für eine interessierte Schulgemeinschaft und darüber hinaus zu präsentieren. Am Ende des Jahres 2013 hatte sich eine interessierte Schülergruppe unter der Leitung von Claudia Jeschke und Markus Leukam getroffen, um sich an eine Institution zu erinnern, die es schon einmal am Maria-von-Linden-Gymnasium gegeben hat: das Kulturcafé. Könnte man das wieder reaktivieren? Welche Themen wären interessant? Welche Weichen müssten gestellt werden, um ein solches Projekt wieder aufleben zu lassen? Bald waren die programmatischen Grundlinien festgelegt, die Aufgaben verteilt und damit konnte es losgehen.
Die erste Veranstaltung widmete sich der Frage: "Was ist Glück?" Das Thema sollte möglichst aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden. Aus diesem Grund wurden Experten eingeladen, die sich der Frage nach dem Glück aus philosophischer, religiöser, psychologischer, literarischer und lebensberatender Seite näherten.
Danach stand Humor auf dem Programm: Mit einer kabarettistische Nabelschau mit Klavier unterhielt der Tübingen Kabarettist Jakob Nacken sein Publikum. Auch diese Veranstaltung machte Lust auf mehr.
Eine weitere Veranstaltung widmete sich dann wieder einem ernsten Thema: Wie lässt sich Frieden in der Welt dauerhaft erreichen? Thomas Nielebock von der Universität Tübingen und Hauptmann Arne Nötte, Jugendoffizier aus Stuttgart, lieferten sich einen interessanten und inhaltlich hochwertigen Gedankenaustausch zum Thema Friedenssicherung und Deutschlands Engagement in der Welt.
Einfaches Konzept
Das Konzept des Kulturcafés ist recht einfach: Alles, was von Interesse ist, bisweilen den schulischen Rahmen übersteigt und für gut befunden wird, soll hier seinen Platz finden. Von philosophischen und politischen Themen bis hin zu Kabarett und Musik reicht das Spektrum.