Bezirkskantor Martin W. Hagner beschäftigt sich beim Konzert am 1. November mit dem Thema Tod und Sterben. Foto: Schwarzwälder-Bote

Für Konzert an Allerheiligen hat Bezirkskantor Hagner zwei Werke einstudiert

Calw. Tod und Sterben sind Begriffe, mit denen moderne Menschen nicht so gerne umgehen. Lieber möchte man erst gar nicht daran denken. Im Mittelalter war das anders. Dem Tod ausgeliefert zu sein, war ein alltägliches Gefühl, dem sich auch die Künste widmeten.

So entstand im Lauf der Zeit die Vorstellung, dass der Tod wie ein aufspielender Musikant unerbittlich alle Menschen, vom größten bis zum kleinsten, zum Tanzreigen zwingt. Noch heute ist ja der Begriff "Danse macabre" bekannt.

Viele Bilderzyklen haben sich erhalten, wie der Baseler oder der Lübecker Totentanz, in denen ein Skelett oftmals in grotesker oder eben makabrer Weise die entsprechenden Personen wie Kaiser oder Bauer abholt.

Zum Konzert am Montag, 1. November ab 19 Uhr in der Calwer Stadtkirche, hat Bezirkskantor Martin W. Hagner mit der Calwer Kantorei, Kantatenchor, Kirchenchor und Kammersinfonie Calw zwei Werke einstudiert, die Tod und Sterben zum Thema haben. Hugo Distlers Zyklus "Totentanz" ist in Anlehnung an den Lübecker Totentanz komponiert worden, die Dialoge zwischen dem Tod und der jeweiligen Person werden vom Chor kommentiert. Hierzu hat Hagner zusätzlich ein Figurentheater entworfen, bei dem die Dialoge durch Scherenschnittfiguren anschaulich dargestellt werden.

Das zweite Werk ist Luigi Cherubinis Requiem in c-moll für Chor und Orchester, eine Komposition, die, 1816 uraufgeführt, schon frühromantische Züge aufweist. Auch hier wird der Darstellung des unerbittlichen Todes breiter Raum gegeben, aber auch der Hoffnung und Zuversicht auf den Eingang ins Paradies.

Eintrittskarten von sechs bis 14 Euro sind im Vorverkauf bei Musik-Raff am Marktplatz (auch telefonisch unter 07051/2 06 66) oder an der Abendkasse ab 18 Uhr erhältlich.