Damit die Jugendlichen sich am ZOB sicherer fühlen, soll es mehr Kontrollen geben. Foto: Klormann Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendbeteiligung: Viele Schülervorschläge bereits umgesetzt – doch nicht jeder Wunsch erscheint machbar

In Calw gibt es ebenso wie überall stetig etwas zu verbessern. Dazu wurden vor einiger Zeit auch die Jugendlichen der Stadt befragt. Die hatten zahlreiche Vorschläge – und einiges wurde inzwischen auch umgesetzt.

 

Calw. Jugendliche von sechs städtischen Schulen haben sich im Frühling dieses Jahres darüber Gedanken gemacht, was sie sich für ihre Stadt wünschen. Diese Jugendbeteiligung hat mittlerweile Früchte getragen: Vieles wurde bereits umgesetzt, anderes ist in Planung.

So gab es beispielsweise ein Unsicherheitsgefühl im Bereich des ZOB sowie nahe des Friedhofs – am Welzberg seien häufig alkoholisierte Personen anzutreffen. Die Stadt will darauf mit verstärkten Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt reagieren. Da beim Bolzplatz in der Badstraße ein WC fehlt, wird Davids Kebap zur "netten Toilette", die auch Nicht-Kunden benutzen dürfen. Und auch das Anliegen, die Beleuchtung im Vorstadtweg, im Walkmühlenweg oder an der Unterführung Neue Brücke zu verbessern, ist bereits in Zusammenarbeit mit der ENCW in Arbeit. In Sachen überfüllte Busse seien die Verkehrsunternehmen informiert worden.

Ruftaxi als Alternative

Einige Projekte werden dagegen zumindest nicht mehr in diesem Jahr, vielleicht aber auch gar nicht umgesetzt werden können. So werden etwa zusätzliche Busverbindungen ab 22 Uhr von Calw in die Stadtteile für nicht finanzierbar gehalten. Ruftaxis als Alternativen würden mit dem Landkreis besprochen. Fahrradstellplätze am Marktplatz seien wegen der Rathaussanierung erst 2019 geplant. In Sachen neues Kino, da das alte voraussichtlich dem geplanten Calwer Tunnel weichen wird, suche die Stadt nach einem Investor. Weitere Freizeitmöglichkeiten wie eine Trampolinhalle oder ein Klettergarten sieht die Verwaltung dagegen nicht in der Verantwortung der Stadt, sondern als Projekt, das aus der Privatwirtschaft kommen müsse.

Gemeinderätin Irmhild Mannsfeld (NLC) zeigte sich erfreut über dieses Verfahren der Jugendbeteiligung sowie vor allem über die Ergebnisse. "Es ist schon so viel passiert", meinte sie, "und es ist ein guter Weg, den sollten wir weitergehen." OB Ralf Eggert erklärte, dies sei nicht zuletzt den Schülern zu verdanken, die für die Sache sofort "Feuer gefangen" hätten. Möglicherweise könne aus einer solchen Beteiligung künftig ein Jugendgemeinderat entstehen.