Auf diesen Anblcik werden sich die Calwer wohl auch im Sommer 2019 einstellen müssen. (Symbolbild) Foto: dpa

Beginn und Dauer von Kanalarbeiten noch unklar. Voraussichtlich halbseitige Sperrung.

Calw - Müssen sich die Calwer auf Baustellensommer Nummer drei einstellen? Immerhin sind noch Kanalarbeiten in der Stuttgarter Straße, zwischen Schützenstraße und Bauknecht-Kreuzung, fällig. Ganz so gravierend wie in den vergangenen Jahren werden die Einschränkungen des Verkehrs aber voraussichtlich nicht werden.

Im vergangenen Jahr wurde zwar die Stuttgarter Straße saniert, jedoch nicht auf dem kurzen Teilstück zwischen Schützenstraße und Bauknecht-Kreuzung. Es fehlt also noch der Lückenschluss zwischen der Fußgängerbrücke bei Heumaden und der Abzweigung Schützenstraße. Viele Bürger dürften sich darüber gewundert haben. Die Erklärung ist jedoch einfach: Die Stadt Calw plant Kanalarbeiten in eben diesem Teil der Straße. Hätte man sie nun schon saniert, müsste man den frischen Belag wieder aufreißen (wir berichteten). Um sich diesen Mehraufwand zu ersparen, hat das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP), das für die Belagsanierung zuständig ist, beschlossen, damit zu warten. Solange, bis die Stadt ihre Arbeiten abgeschlossen hat.

Die Kanalarbeiten, für die wiederum die Stadt selbst verantwortlich ist, sind notwendig, weil es bei Starkregen immer wieder Überflutungen im Bereich der Bauknecht-Kreuzung gab, "Die vorhandenen Kanäle und die Verdolung des Ziegelbachs sind überlastet", erklärt Jürgen Greule, Leiter des Tiefbauamts der Stadt. Bevor das RP also die Oberflächen der Bundesstraße 295 saniert, soll darunter ein "ausreichend dimensionierter Regenwasserkanal bis zur Einmündung der Schützenstraße verlegt werden", so Greule.

Bachlauf wird ausgeweitet

Dieser Kanal soll eine gewisse Wassermenge des Regenüberlaufbeckens Kimmichwiesen aufnehmen und im Bereich der Schützenstraße wieder an der bestehenden Bachverdolung angeschlossen werden, sagt der Leiter des Tiebauamts. Der Bachlauf auf der gegenüberliegenden Seite werde ausgeweitet und dadurch leistungsfähiger, was die Aufnahme von Wasser angeht.

Wann genau das alles passieren soll, sei jedoch noch nicht klar, so Greule. Das liege daran, dass das Land Baden-Württemberg noch nicht über den Zuschussantrag der Stadt entschieden habe. Ein genauer Zeitplan für die Kanalbaumaßnahme könne aber erst genannt werden, wenn die Entscheidung über eine Förderung vorliege. Bis es so weit ist, kann es sich unter Umständen aber noch eine ganze Weile hinziehen: "Erfahrungsgemäß dauert das mindestens bis April 2019", meint Greule.

Stimmt Land Föderung zu?

Liegt ein Förderbescheid vor, wird sich die Stadtentwässerung mit dem RP Karlsruhe abstimmen, um die Kanalarbeiten zeitlich mit der Straßenbelagssanierung zu koordinieren. Doch was würde passieren, wenn das Land einer Förderung nicht zustimmen sollte? "Dann müssten wir noch mal im Bauausschuss vorsprechen", sagt er. Dort würde dann entweder ein Baubeschluss verfasst oder aber bestimmt, dass man die Maßnahme erneut verzögere. Dieses Szenario hält Greule aber für unwahrscheinlich. "Es müsste schon klappen, dadurch dass es ja schon der zweite Anlauf ist." Zu 100 Prozent sicher sein könne man sich aber nie. Denn es werden viele Anträge eingereicht und die Mittel seien begrenzt. "Aber wir hoffen nicht, dass es dazu kommt."

Nun aber zum für die Bürger interessantesten Aspekt: die Verkehrsregelung. Größere Einschränkungen bleiben den Autofahrern voraussichtlich erspart. Greule geht nämlich davon aus, dass der Kanalbau mit einer halbseitigen Sperrung mit einer Ampelregelung vonstatten gehen kann. Das sei aber noch nicht abschließend mit den Verkehrsbehörden diskutiert. Auch darüber, wie lang die Arbeiten dauern werden, könne noch keine verlässliche Aussage getroffen werden.