Aufsichtsrat beschließt Doppelspitze. Loydl übernimmt kaufmännische Geschäftsführung. Auch Bernhard steht hinter Beschluss.
Kreis Calw/Kreis Böblingen - Die Führungsverantwortung beim Klinikverbund Südwest wird zukünftig auf mehrere Schultern verteilt. Das hat der Aufsichtsrat der Holding in einer Sondersitzung in Calw beschlossen.
Künftig wird es sowohl einen Vorsitzenden Geschäftsführer geben, der als Sprecher fungiert und dem primär die klinischen und medizinischen Bereiche zugeordnet sind, als auch einen kaufmännischen Geschäftsführer. Das teilte der Klinikverbund Südwest gestern mit.
Mit dem Weggang der bisherigen, alleinigen Geschäftsführerin Elke Frank zum 31. Januar hatte das Gremium einen Beratungsausschuss mit der Ausarbeitung möglicher Geschäftsführungsmodelle beauftragt. Der Aufsichtsrat folgte mit der Wahl eines zweiköpfigen Geschäftsführungsmodells den Empfehlungen des Ausschusses. "Die neue Führungsstruktur orientiert sich an einem zweiköpfigen Modell, welches ein Großteil der kommunal getragenen Kliniken in Baden-Württemberg bereits sehr erfolgreich umgesetzt hat", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende, der Calwer Landrat Helmut Riegger, im Nachgang der Sitzung.
Auch Bernhard steht hinter dem Beschluss
"Die Aufgabenteilung nach medizinischen und kaufmännischen Gesichtspunkten hat sich bewährt, und wir reagieren damit auf die vielfältigen anstehenden Herausforderungen: Mit der Umsetzung der Medizinkonzeption, den geplanten Klinikneubauten in Calw und Sindelfingen-Böblingen sowie der Sanierung der Standorte Leonberg, Herrenberg und Nagold sprechen wir hier in den nächsten zehn Jahren von Investitionen in Höhe von knapp 600 Millionen Euro. Diese Verantwortung dauerhaft nur in einer Person münden zu lassen, wäre vor diesem Hintergrund nicht zukunftsweisend."
Auch der Aufsichtsratsvorsitzende der Kreiskliniken Böblingen, Landrat Roland Bernhard, steht hinter dem Aufsichtsratsbeschluss: "Diese Aufteilung der Verantwortlichkeiten ist zeitgemäß, um eine möglichst effiziente Führungs- und Entscheidungsstruktur zu schaffen. Die exakte Aufgabenverteilung und Definition der Zuständigkeiten beider Geschäftsführer wird dafür in einer detaillierten Geschäftsordnung festgelegt werden."
Während die Stelle des medizinischen Geschäftsführers jetzt zeitnah ausgeschrieben werden wird, legte sich der Aufsichtsrat bereits auf Martin Loydl als kaufmännischen Geschäftsführer fest.
Loydl ist ein ausgewiesener Krankenhausexperte mit 24 Jahren Berufserfahrung im Klinik- und Gesundheitswesen. Er ist eine Führungskraft der ersten Stunde aus der Gründungszeit des Klinikverbundes und hat bereits in den vergangenen Jahren den kaufmännischen Bereich geleitet. Bis zum Abschluss des Bewerberauswahlverfahrens für die neue medizinische Geschäftsführungsposition wird Loydl in den kommenden Monaten zunächst weiter als Alleingeschäftsführer den Klinikverbund Südwest mitsamt seiner Tochtergesellschaften leiten.
Eine Führungskraft der ersten Stunde
Böblingens Landrat Roland Bernhard lobt Martin Loydl in den höchsten Tönen: "Ich bin froh, dass wir mit Martin Loydl einen Krankenhausexperten mit 24 Jahren Berufserfahrung im Klinik- und Gesundheitswesen weiter an uns binden können. Er hat bereits in den vergangenen Jahren den kaufmännischen Bereich kompetent geleitet", erklärte Bernhard. "Seine Erfahrung aus zehn Jahren Verbundentwicklung ist von großem Wert für die anstehenden Aufgaben."
Mit Bestellung des medizinischen Geschäftsführers wird er dann gemäß dem Aufsichtsratsbeschluss automatisch die kaufmännische Position übernehmen.