Auf dem hier weiß gestrichelt eingezeichneten Gelände sollen Krankenhaus und Campus entstehen. Foto: Stadt Calw

Rat beschließt Verkauf der Fläche für Klinik. Wissen der Mitarbeiter soll genutzt werden.

Calw - Jetzt kann es richtig losgehen: Der Calwer Gemeinderat hat am Dienstagabend dem Verkauf der für den Neubau von Krankenhaus und Gesundheitscampus benötigten Flächen im Stammheimer Feld zugestimmt.

Rund einen Monat ist es her, dass eine 13-köpfige Fachjury sich einstimmig für einen Planungsentwurf eines Büros aus Leipzig mit einem Ableger in Stuttgart entschieden hat. Seitdem steht fest, wie das Klinikgelände in Calw künftig aussehen soll. Albrecht Reusch, Kreiskämmerer und Projektleiter Gesundheitscampus Calw, sowie Volker Renz, stellvertretender Abteilungsleiter Gebäude und EDV im Landratsamt, stellten den Siegerentwurf in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates vor.

So soll das Gelände mit einem Parkhaus (rund 330 Stellplätze), einer psychosomatischen Klinik, einem "Haus der Gesundheit", einem nephrologischen Zentrum sowie einem aus zwei Teilen bestehenden Krankenhaus bebaut werden.

Nichts verbauen

Außerdem sind etwa 70 weitere Parkplätze im Freien geplant. Darüber hinaus sind bis zu drei Zusatzflächen vorgesehen, auf denen künftig weitere Gebäude für die medizinische Versorgung errichtet werden könnten, wie Reusch ausführte – beispielsweise für Pflege-, Reha- oder geriatrische Einrichtungen. "Wir wollen uns da auf jeden Fall nichts verbauen", erklärte der Kreiskämmerer. Auch die bereits geplanten Gebäude könnten bei Bedarf noch aufgestockt werden.

Ohnehin sei der Entwurf noch nicht in Stein gemeißelt und könne im Planungsverfahren noch weiter entwickelt werden; die Grundzüge der Planung für die Gebäude sollen aber Bestand haben.

Im Einzelnen werde das Konzept nun mit dem Klinikpersonal in vier bis fünf Workshops diskutiert. Dabei soll das Fachwissen der Mitarbeiter genutzt werden, um die Lage und Größe der Räume sowie die Wege dazwischen möglichst optimal zu gestalten.

Da deshalb viele Details noch nicht letztgültig feststünden, bat Reusch das Gremium, bei der Erstellung des Bebauungsplans großzügig zu sein und mehrere Optionen offen zu lassen. Sollten das Calwer Gremium zügig mit der Bauleitplanung und der Landkreis mit der Entwurfsplanung vorankommen, könne Ende des Jahres alles bereit sein, um ein Baugesuch einzureichen.

Der Verkaufspreis für die unerschlossenen Flächen beträgt 33 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen alle Kosten, die der Stadt beim Kauf der Flächen entstanden sind (insbesondere Grunderwerbsteuer, Vertragsnebenkosten und Umlegungsverfahren) sowie die Kosten für die Bauleitplanungen und den naturschutzrechtlichen Ausgleich.

70 411 Quadratmeter groß

Im Rahmen einer laufenden Umlegung wird voraussichtlich auch das letzte private Grundstück im Geltungsbereich des "Stammheimer Feld III" für 33 Euro pro Quadratmeter in den Besitz der Stadt übergehen. Zusammen mit einem für Ausgleichsmaßnahmen vorgesehenen Grundstück ist das Areal rund 70 411 Quadratmeter groß und hat einen Gesamtwert von 2 32.3 563 Euro. Die Grundsteuer und sonstigen Vertragsnebenkosten belaufen sich derzeit auf insgesamt 106 .775,89 Euro.

Das im Osten des Gebiets geplant Regenrückhaltebecken ist teilweise auch für das geplante Baugebiet Hubäcker vorgesehen. Möglich wäre daher eine Beteiligung des Eigenbetriebs Stadtentwässerung an den Kosten des Beckens. Diese Kosten könnten dann im Rahmen der Erschließung des Baugebiets Hubäcker auf die Erschließungskosten angerechnet werden und damit wieder dem Eigenbetrieb Stadtentwässerung erstattet werden.