Karl Mann ist seit 40 Jahren Mitglied im MSC und wurde nach 37 Jahren offiziell als Verkehrsreferent verabschiedet. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Verkehrsexperte Karl Mann verabschiedet / Fusionsgespräche mit Renningern / Rallye wirft wieder Gewinn ab

Die aktuellen Debatten um den Klimaschutz machen Motorsportclubs (MSC) zu schaffen. Während es dem Calwer Verein noch verhältnismäßig gut geht, schlägt der MSC Renningen eine Fusion vor.

Calw. "In Zeiten von Fridays for Future ist ein Engagement für den Motorsport nicht einfach", erklärte Bernd Bohnenberger zum Auftakt der Hauptversammlung des Motorsportclubs Calw. "Da kann man sich auf einiges einstellen", so der Vorsitzende zu den vielen Vorschriften, die es zu berücksichtigen gilt.

Uhren ticken anders

In vielen Regionen haben die einst blühenden Motorsportvereine kaum noch Möglichkeiten für Veranstaltungen, in Folge schwindet das Interesse der Mitglieder. Einer davon ist der befreundete MSC Renningen, von dem Angelika Lembeck als Vertreterin bei der diesjährigen Hauptversammlung des MSC weilte. Ihr Ziel ist eine Fusion mit dem MSC Calw. "Wir haben noch mehr als 60 Mitglieder aber kaum noch eigene Aktivitäten", lautet ihr Argument.

Diesbezüglich ticken die Uhren beim MSC Calw anders. Nicht nur im Sektor gesellige Veranstaltungen, sondern vor allem sportlich. Von der E-Rallye der Energie Calw GmbH (ENCW), mehreren Radfahrturnieren über Slalomrennen auf dem Gelände der Firma Schuon in Haiterbach bis zur traditionsreichen Gerhard Mitter Gedächtnisrallye reicht die Palette. Mit letzterem hat der Verein ein "Pfund", das ihm in der Region ein Art Alleinstellungsmerkmal beschert.

Die Bestätigung, dass er damit richtig liegt kommt von einer breiten Fangemeinde. "Ich habe mir die Mühe gemacht und einmal nachgeforscht, was die Leute im Nachhinein über die 37. Gerhard Mitter Gedächtnis-Rallye gesagt haben", erklärte der neue Sportleiter, Gino Kollmorgen, in seinem Bericht. Diese startete erstmals in Deckenpfronn. "Fahrer, Gäste und Fans waren mehr als zufrieden", so sein Fazit.

Positive Zahlen

"Das Rallyezentrum liegt außerhalb der Gemeinde, verfügt über genügend Parkplätze, bei An- und Abfahrt gibt es kaum Beeinträchtigungen der Anwohner und die Zuschauerresonanz war erneut sehr gut", fasste Kollmorgen zusammen. Viele Zuschauer, insbesondere an der Rundstrecke "Spindlershof" in Calw/Altburg würden die Akzeptanz belegen. Deutlich zugelegt hatte die Rallye im Bereich "Retro-Autos".

Insgesamt konnte der MSC laut dem Bericht von Schatzmeisterin Susanne Schönthaler ein deutliches Plus aufweisen. "Unser Organisationsteam konnten einmal mehr Sponsoren gewinnen, wir haben Kosten reduziert und wir zählen zu den Gewinnern der Zuschussreform beim ADAC Württemberg", erklärte Bernd Bohnenberger und schrieb die positiven Zahlen auch dem hohen Engagement der Teammitglieder von Armin Buchmann (Radturnier/Ausflug) über Susanne Schönthaler (Veranstaltungen) bis Gino Kollmorgen (Sportleiter) zu. Auch in Sachen Verkehrsschauen ist der MSC Calw aktiv. Mit Karl Mann besitzt der Verein ein Aushängeschild, das, so Bernd Bohnenberger, "unheimlich vernetzt ist" und dessen Urteil bei Verkehrsschauen von Schömberg über Calw, Wildberg bis Nagold gefragt ist.

Mann wurde im Rahmen der Hauptversammlung nicht nur für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt, sondern nach 37 Jahren auch aus seinem Amt als Verkehrsreferent offiziell verabschiedet. Dabei galt der Dank von Bohnenberger auch dem Umstand, dass Karl Mann seinen Nachfolger Björn P. Wisbar seit dessen Wahl mit Rat und Tat zur Seite steht.

Einstimmiges Mandat

Bei den diesjährigen Wahlen stellten sich Daniela Buchmann (stellvertetende Kassiererin), Udo Schönthaler (Jugendleiter), Axel Schönthaler (stellvertetender Vorsitzender), Sascha Bohnenberger, Andreas Volte, Michael Monhard (Beisitzer), Mareen Schönthaler (Kassenprüfer) und Patric Well (stellvertretender Sportleiter). "Ich finde es gut, wenn die Sportleitung auch aus dem Sport kommt", begrüßte der MSC Vorsitzende die Wahl von Rallyefahrer Patric Well in den Vorstand.

Abschließend warb Bohnenberger für ein Mandat, mit dem MSC Renningen in Fusionsverhandlungen eintreten zu dürfen. "Wir müssen aber erst klären, wie das alles Satzungs- rechtlich und steuerlich ablaufen muss. Dann werden wir bei einer außerordentlichen oder der nächsten Mitgliederversammlung das Ergebnis zur Abstimmung vorlegen", sagte Bohnenberger zu dem einstimmig erfolgten Mandat an dessen Ende eine Fusion zu einem MSC Calw/Renningen stehen könnte.