Auch im zweiten Anlauf ist der "Anker" in Ernstmühl nicht unter den Hammer gekommen. Damit bleibt alles beim Alten. Foto: sb

Auch im zweiten Anlauf ist Gebäude in Ernstmühl nicht unter den Hammer gekommen. Damit bleibt alles beim Alten.

Calw-Ernstmühl - Auch im zweiten Anlauf ist der "Anker" in Ernstmühl nicht unter den Hammer gekommen. Damit bleibt alles beim Alten.

Um 9.52 Uhr schloss Rechtspfleger Martin Ertle gestern die Bieterfrist im Zwangsversteigerungsverfahren Gasthaus Anker in Ernstmühl. Nachdem er danach noch drei Mal nachgefragt hatte, ob denn wirklich niemand ein Angebot abgeben möchte, blieb ihm nichts anderes übrig, als das Verfahren einzustellen. Das hatte er zuvor schon angekündigt.

Bereits das zweite Mal

Es war bereits das zweite Mal. Wie berichtet, hatte auch das erste von der Commerzbank als Hauptgläubiger des verstorbenen Eigentümers vorangetriebene Zwangsversteigerungsverfahrens nicht zum Erfolg geführt. Wie im Juli interessierte sich wieder niemand für das Gebäude, dessen Verkehrswert auf 131 000 Euro geschätzt worden ist, und das für die Hälfte, also für 65 500 Euro zu haben gewesen wäre.

Das ist durchaus nachvollziehbar: In einem Gutachten, das vor der Zwangsversteigerung erstellt worden ist, steht nachzulesen, dass sich der Anker baulich in einem schlechten Zustand befindet. Die Gebäudeherstellungskosten werden dabei auf etwa eine halbe Million Euro geschätzt.

Rechtspfleger Ertle wies gestern auch darauf hin, dass es noch drei Mietverhältnisse und einen Pachtvertrag gibt, die ein möglicher Käufer zunächst hätte übernehmen müssen. Allerdings wäre ihm – unter Berücksichtigung der gesetzlichen Fristen – ein Sonderkündigungsrecht zugestanden worden.

Verträge bleibenweiter unberührt

Diese Verträge bleiben jetzt zunächst einmal weiter unberührt. Was natürlich Anker-Wirt Wolfgang Krüger freut. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", hatte er das letzte Mal gemeint. Und das Gleiche sagte er gestern wieder.

Wobei anzufügen ist, dass sich ein heimatgeschichtlich interessierter Bürger durchaus mit dem Gedanken beschäftigt hat, das letzte erhaltene Flößerhaus, das 1860 erstellt worden ist, zwischen Nagold und Karlsruhe zu erwerben. Das sagte er auch noch einmal während der laufenden Zwangsversteigerung. Allerdings wollte er das zusammen mit einem Partner tun. Dieser sei abgesprungen. Und nur seiner Frau wolle er es nicht zumuten, wenn er sich einen solchen Klotz ans Bein binden würde, betonte er.