Thomas Blenke (rechts) und Zweitkandidat Klaus Mack (Mitte) suchen das Gespräch mit dem Bürger. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit dem CDU-Kandidaten Thomas Blenke auf Wahlkampftour

Von Alfred Verstl Calw/Gechingen. Die furchtbaren Ereignisse in Japan spielten am Samstagvormittag noch eine untergeordnete Rolle. Dazu waren die Informationen vor allem über die Vorgänge im Atomkraftwerk Fukushima noch zu unvollständig. Dennoch wurden Thomas Blenke schon besorgte Fragen gestellt. Seine Partei setze nicht blindlings auf die Kernkraft, so der CDU-Landtagsabgeordnete. Vielmehr werde sie als Übergangstechnologie gesehen, die nach und nach durch alternative Energien zu ersetzen sei.

"CDU setzt nicht blindlings auf die Kernkraft"

Kurz nach 8 Uhr fanden sich die ersten Helfer, deren schicken dunkelblauen Fleece-Westen sie als Mitglieder des Thomas-Blenke-Teams auswiesen, in der Bäckerei Raisch in Oberriedt ein. Darunter auffallend viele junge Leute um den Gechinger Gemeinderat Simon Klass und die Kreisvorsitzende der Jungen Union, Ronja Schmitt, aus Althengstett. Im Nebenzimmer von Raischs GastroCafé wurde Laugengebäck mit CDU-Schriftzug verpackt. Gegen 8.30 Uhr ging es mit dem Wahlkampfbus zum Unteren Ledereck nach Calw. Der Stand war schnell aufgebaut. An einem Glücksrad waren kleine Säckchen mit Kartoffeln vom Bauernhof Rentschler aus Altbulach (Aufschrift: "Stärke für das Land") zu gewinnen.

Es sollte ein eher ruhiger Vormittag werden. Allenthalben war zu spüren, dass viele Menschen offensichtlich noch in den Faschingsferien sind.

Andere Parteien waren am früheren Samstagvormittag auch schon auf den Beinen. Blenke hat keine Scheu vor dem politischen Gegner. Trotz der überaus skeptischen Blicke von Werner Seyfried ging der CDU-Mann auf den Kandidaten der Piratenpartei zu. Wenig später begrüßte er ebenso unbefangen Ronny Schmidt von den Linken. Die beiden begegnen sich schon eher wie alte Bekannte.

Als sich Blenke zusammen mit seinem Zweitkandidaten, dem Wildbader Bürgermeister Klaus Mack, und seiner Büroleiterin Cathrin Wenger-Ammann durch die Lederstraße in Richtung Marktplatz auf den Weg machte, waren viele Ältere unterwegs. "Ich habe schon immer CDU gewählt und das wird so bleiben, so lange ich lebe", sagte eine Rentnerin. Das freute das Trio, wenn auch keine zusätzliche Wählerstimme gewonnen war. Schließlich gilt es auch die Stammkundschaft zu pflegen. Aber auch Senioren müssen überzeugt werden. "Ich habe immer die Union gewählt, habe aber Probleme mit Stefan Mappus", sagte eine ältere Frau.

Blenke zählte auf, mit wie vielen Schwierigkeiten der Ministerpräsident gleich nach Amtsübernahme konfrontiert wurde. Stuttgart 21 war da nur ein Stichwort. Immerhin sicherte ihm die Dame zu, sich erst nach der Fernsehrunde am Mittwoch zu entscheiden.

Gegen 10.30 Uhr brach ein Teil des CDU-Trosses nach Gechingen auf. Dort ging es auf dem Fleckenplatz noch ruhiger zu. "Vielleicht ein taktischer Fehler", räumte Blenke ein. In kleinen Gemeinden gehen die Leute nun mal früher zum Einkaufen. Immerhin zeigte sich, dass Blenke in seinem Heimatort jeden zu kennen scheint. Und es blieb Zeit, sich mit einem Kaffee und einem Leberkäsweckle zu stärken. In stressigen Wahlkampfzeiten auch nicht ganz unwichtig.