Über die Kinderbetreuungskosten in Calw wird heftig diskutiert. Foto: Archiv

Auf Facebook wird kontrovers diskutiert. Große Debatte um Betreuungskosten in Calw im Vergleich zu anderen Städten.

Calw - Die Kinderbetreuung kann teuer werden in Calw. Teurer als in vielen anderen Städten.

Der Bericht in unserer Zeitung über die Familie Hein und ihre zweijährige Tochter Melina hat auf Facebook zu einer großen, kontroversen Debatte geführt. Die meisten Nutzer des sozialen Netzwerks teilen die Auffassung von Elina Hein, wonach Kosten von 687,50 Euro pro Monat für eine 50-Stunden-Betreuung pro Woche für eine Zweijährige im Vergleich zu anderen Städten zu hoch sind. "Da geht man ja fast nur für die Kita arbeiten", schreibt Brigitte B. Ähnlich sieht es Corinna K.: "Frechheit, da werden die Eltern fürs Arbeiten noch bestraft."

Teilweise macht sich Zynismus breit. "Das hat man davon, wenn man in eine ›kinder- und familiengerechte Stadt‹ zieht, wie es Calw promotet", schreibt Michael K. Die Konsequenzen gezogen hat Björn V. und ist weggezogen, nachdem er das Problem schon vor drei Jahren im Gespräch mit Oberbürgermeister Ralf Eggert thematisiert hatte.

Andreas S. verweist auf die Bürgerversammlung in Altburg. Da habe seiner Erinnerung nach der OB auf die Frage nach den großen Gebührenunterschieden zwischen Althengstett und Calw geantwortet: "Calw ist eben nicht Althengstett." Es gibt auch andere Auffassungen. Familie Hein war im Juni aus Magstadt nach Heumaden gezogen. Wie Nutzerin E. schreibt, beträgt in der Gemeinde im Kreis Böblingen die Gebühr 520 Euro, ohne soziale Staffelung. Rainer B. bringt die Bauplatzpreise ins Gespräch. Seiner Einschätzung nach sind bei einem 400 Quadratmeter großen Grundstück in Calw etwa 80 000 Euro weniger zu bezahlen als in Magstadt. Er meint: "Da können Sie Ihr Kind ganz locker in die Ganztagesbetreuung bringen, bis es 18 ist. Nach Auffassung von Achim G. tragen die hohen Gebühren auch dazu bei, dass es keine Wartelisten gibt. Zwiespältig sieht es Axel G. Einerseits müssen Fachkräfte bezahlt werden, andererseits seien Erzieher unterbezahlt. Als Dienstleister im Sozialgewerbe verstehe er die Aufregung, fühle er sich aber selbst im Vergleich zu gewerbliche Berufen stets unterbezahlt.

Und es gibt die Meinung, dass Kinder in Milenas Alter besser bei der Mutter bleiben sollten. Timo B: "Mal dran gedacht, sein Kind nicht einfach abzuschieben und stattdessen daheim zu bleiben als ›Hausfrau‹"? Entgegen dem heutigen Mainstream würde Userin A. ein Kind in diesem Alter niemals einen ganzen Tag in ein Kinderhaus stecken.

Noch ein Zyniker zum Schluss: "Abwarten. Mit der S-Bahn wird alles besser", schreibt Matthias I.