Die Untertunnelung der Bischofstraße soll zu einer wesentlichen Verkehrsentlastung in der Calwer Innenstadt führen. Foto: Verstl

Kernstadtumfahrung steht in Priorisierungsliste des Landes ganz vorn. Eggert dringt auf Einleitung der Planfeststellung.

Calw - Bei der Entlastung der Calwer Innenstadt durch den Bau eines Tunnels geht es ganz eindeutig voran. Die Kernstadtumfahrung steht in der Priorisierungsliste des Landes ganz vorn.

Damit ziehen Land, Kreis und Stadt Calw an einem Strang, wie anlässlich eines Besuchs von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nordschwarzwald in Pforzheim Präsident Burkhard Thost im Anschluss an ein Gespräch mit dem Minister sagte. Der Tunnel ist mittlerweile für die Anmeldung von Straßenbauprojekten zum Bundesverkehrswegeplan 2015 in den Priorisierungslisten des Landes als dringlichste Maßnahme aufgenommen.

Jetzt hofft der Calwer OB, dass der Bund dem Projekt die gleiche Priorität einräumt wie das Land. Allerdings gehe es zuvor noch darum, dass Hermanns Ministerium die Vorplanung der Kernstadtumfahrung Calw abschließend prüft und an den Bund zur Einleitung der Planfeststellung weiterleitet. Erst dann, so der Calwer OB, könne die Gesamtmaßnahme in das Investitionsprogramm des Bundes aufgenommen werden.

Im Gespräch mit Hermann in Pforzheim hatte Eggert darauf hingewiesen, dass durch den Verzicht eines Tunnelabzweigs seitens der Stadt, beschlossen vom Gemeinderat im Oktober 2012, die Projektkosten von 42,2 Millionen auf 30,5 Millionen Euro gesunken sind.

Schon seit 2003 steht die Kernstadtumfahrung Calw im Bundesverkehrswegeplan als Maßnahme des vordringlichen Bedarfs. Die hohen Verkehrsbelastung, schreibt Eggert anlässlich des Ministerbesuchs in Pforzheim, führe zu erheblichen Beeinträchtigungen der Anwohner. Hinzu komme, dass an den zahlreichen Kulturdenkmälern entlang der Bischofstraße erhebliche Schäden zu verzeichnen sind.

Wie die Verkehrsprognose ergeben habe, könne durch den Tunnel die Belastung von rund 23 000 Fahrzeugen im nördlichen Bereich der Straße auf 1200, im südlichen Bereich auf 9000 Fahrzeuge reduziert werden.

Dass es mit der Calwer Innenstadtumfahrung vorwärts geht, war gestern in Pforzheim nicht die einzige gute Nachricht für Stadt und Landkreis Calw. Auch für die Hermann-Hesse-Bahn, so Hermann bei der IHK, "sieht es sehr gut aus".

Landrat Helmut Riegger ist sich sicher, dass die ersten Züge Ende 2018 fahren werden. Mit dem ersten Spatenstich sei Ende nächsten Jahres zu rechnen.

u Nordschwarzwald