Die Kammersinfonie interpretierte Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Schubert ganz ausgezeichnet. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Kammersinfonie entführt bei Konzert zu den Hebriden

Von Bettina Bausch

Calw. Wer den Weg in die einladend kühle Stadtkirche gefunden hatte, wurde durch ein besonderes Erlebnis belohnt. Denn die Calwer Kammersinfonie interpretierte Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Schubert ganz ausgezeichnet. Für viele Musikfreunde war Mendelssohns "Hebriden-Ouvertüre" schon ein Begriff. Die Zuhörer waren gespannt darauf, wie die Kammersinfonie die in Töne gesetzten Naturgewalten der Inseln ganz im Norden Schottlands in Musik umsetzen würden.

Der Komponist wurde bei einem dortigen Aufenthalt innerlich so berührt von den Schönheiten der Inseln, aber auch von den faszinierenden Naturschauspielen und Geräuschen. Die tief empfundenen Erlebnisse setzte er in Töne um und wurde so zum Vorreiter des Musikgenres "Sinfonische Dichtung". Geradezu unter die Haut gehend waren die Klänge, die das Ensemble aus Streichern und Bläsern in der Stadtkirche sehr einfühlsam zu Gehör brachte. "Ich glaubte mich zeitweise wirklich zu den Hebriden versetzt", lobte ein älterer Besucher des Sommerkonzerts.

In der Tat ließen die Akteure in sanften Tönen gleichsam den Nebel über den Hebriden schweben. Dann tauchte das Hauptthema auf, bei dem vor allem Bratsche, Cello und Fagott den Wellengang musikalisch umsetzten. Aber auch Gewitter über den Inseln wurden mit kräftig anschwellenden Tönen ausgedrückt, kräftige Donnerschläge wurden durch den ausdrucksstarken Einsatz der Pauke vehement und authentisch zu Gehör gebracht.

Mendelssohns Violinkonzert in c-moll begann kräftig und leidenschaftlich, gewann dann aber im Laufe des Vortrags mit quirligen Tönen immer mehr Leichtigkeit und führte zu einem fröhlichen Schluss. Auch Schuberts Symphonie N. 6 in C-Dur sprudelte nur so von sommerlicher Heiterkeit und Lebendigkeit.

Das Konzert gewann unter der sicheren Leitung von Bezirkskantor Martin W. Hagner und durch die ausgezeichnete Leistung des professionellen Konzertmeisters Thomas Gerlinger, der immer wieder anspruchsvolle Soli spielte, oft geradezu professionelles Niveau.

Lange anhaltender Beifall belohnte die Musiker für eine ausgezeichnete Leistung.