Manuel Kamuf mag ungewohnte Perspektiven. Foto: Manuel Kamuf/Lightworkart

Manuel Kamuf ist privat wie beruflich immer mit Kamera unterwegs – gerne auch in der Hesse-Stadt. Das Ergebnis sind Bilder wie Stillleben.

Seit rund zwei Jahren ist Manuel Kamuf in Gechingen zu Hause. Seither sehen viele die Gäugemeinde mit anderen Augen: Grund sind Kamufs wunderbare Fotografien, in denen er die Natur, aber auch das Dorf in Szene setzt.

 

Als er nach Gechingen zog, hatte der heute 39-Jährige gerade das Fotografieren als Hobby für sich entdeckt. Viel ist seither passiert. Eines hat sich aber nicht geändert: Er ist immer mit seiner Kamera unterwegs, auch in Calw. Nach besonders fotogenen Ecken muss er nicht lange suchen. „Eigentlich sehe ich fast immer etwas, das in meinen Augen schön ist“, erzählt der Fotograf.

Sonne rückt leeres Freibad ins rechte Licht

Wenn er durch die Hesse-Stadt läuft, dann blickt er in gewisser Weise immer wie durch die Kamera auf seine Umgebung. „Als hätte ich schon das Endergebnis vor mir.“ Manche, meint er, liefen durch die Stadt, und sähen überhaupt nicht, was sie da vor Augen hätten – etwa, „weil sie nicht auf die Knie gehen“. Was im ersten Moment ungewöhnlich klingt, ist Kamufs Rezept für ungewöhnliche Bilder – „eine Perspektive zu finden, die noch keiner kennt“. Das Ergebnis sind Stadtansichten fast wie Kunstwerke, die Fotos wirken wie Stillleben. Seine Bilder postet Manuel Kamuf unter anderem in der Facebook-Gruppe „Calw – Informationen und News aus dem Kreis“. Kürzlich erst hat er ein Bild aus dem menschenleeren, aber mit Sonne geflutetem Stammheimer Freibad veröffentlich. Das Geländer am Einstieg ins Becken wirft lange Schatten. Am Erlebnistag rund ums Landratsamt nahm er mithilfe einer Drohne eine ungewohnte Perspektive ein: Der Gechinger fotografierte das Gebäude und das Fest rundherum von oben. Seit dem vergangenen Jahr nimmt er auch bewegte Bilder auf. So steuerte er Sequenzen für den neuen Imagefilm des Kreises – „Tour de Landkreis Calw“ – bei. Von Regisseur Zeno Moser habe er viel gelernt.

Lichtkunst wird 2022 zum Beruf

Ebenfalls 2022 wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit. Seinen krisensicheren Job als Kommunikationselektroniker hat er aufgegeben, um sich seinen Traum zu verwirklichen. „Lightworkart“ heißt sein Unternehmen, weil seine Fotos Lichtkunstwerke sind. Ein großer Schritt: Doch die Sorgen werden weniger, weil ihm die Arbeit genauso wenig ausgeht wie die Motive. Eher geht es gerade darum, einen Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit zu finden, sagt Manuel Kamuf. Wobei eines klar ist: Er ist in jedem Fall mit der Kamera unterwegs. „Sonst würde ich mich ärgern.“ Außerdem sei Fotografieren für ihn „Entspannung pur“. Wenn Kamuf durch den Sucher blickt, dann steht für ihn die Zeit still, er konzentriert sich auf das Hier und Jetzt. In Calw blickt er so am liebsten auf das Fachwerk der Gebäude am Marktplatz, die Brunnen dort oder auf die Nagold. Was er dann sieht? Das verrät ein Blick auf seine Aufnahmen. In jedem Fall die Schönheit der Hesse-Stadt – aus neuer Perspektive.

www.lightworkart.de