Johannes Rentschler bietet im Hotrod Café zahlreiche Getränke, aber keine Speisen an. Foto: Rousek

Johannes Rentschler vom Hotrod Café ist zufrieden mit seinem Konzept. Einst als Autohändler aktiv.

Calw - Fast ein Jahr ist es her, dass Johannes Rentschler das Hotrod Café in den Kimmichwiesen übernommen hat. Mit der Entwicklung ist er zufrieden und blickt positiv in die Zukunft.

Johannes Rentschler öffnet die Tür zu seinem Hotrod Café in den Kimmichwiesen. In seiner lässigen Kleidung mit Tattoos und Vollbart mag er für viele nicht gerade aussehen wie der typische Gastronom. Und doch ist er, seit er das Hotrod Café vor fast einem Jahr übernommen hat, erfolgreich mit seinem Konzept.

Ursprünglich war Rentschler als Autohändler tätig, gerade auf der Suche nach neuen Büroräumen. Das damalige Kunis Hotrod Café suchte zur selben Zeit einen neuen Besitzer. Ehe sich der heute 28-Jährige versah, wagte er den Sprung in die Gastronomie-Branche.

Anfangs sei es noch ruhiger gewesen, weil viele Stammgäste sich an den Wechsel gewöhnen mussten, erinnert er sich. Mittlerweile hat sich Rentschler aber sein eigenes Stammpublikum aufgebaut. "Jeder Stammgast ist auch ein Freund geworden", sagt der Inhaber des Hotrod Cafés. An der Einrichtung hat der Bad Liebenzeller nicht viel geändert. Die Möbel wild zusammengewürfelt, Tische aus Holzkisten, Schallplatten an der Decke. Auf der weitläufigen Terrasse ist in einem Teil ein kleiner Sandstrand aufgeschüttet. "Ein Ort für jedermann", fasst Rentschler zusammen. Von 18 bis 97 Jahre alten Gästen sei jede Altersgruppe vertreten. Das Wichtigste für ihn sei, dass sich die Gäste wohlfühlen, den Alltag vergessen und neue Leute kennenlernen. "Es soll ein Ort sein, an dem man das Zeitgefühl verliert." Aus diesem Grund hängen zwar etliche Uhren in dem Café – aber alle gehen falsch.

Gaststätte für Raucher

Das Hotrod Café ist eine Raucherkneipe, weshalb Rentschler kein Essen anbietet. Damit die Gäste trotzdem keinen Hunger leiden müssen, sei jeder eingeladen, sein Vesper mitzubringen. "Es kann nur sein, dass ich dann ein Stück abhaben will", scherzt der Inhaber. Es gibt auch eine Kooperation mit einem ortsansässigen Pizzaservice, der die Pizzen frei Haus in die Kimmichwiesen liefert. "Wir haben viele Kooperationspartner inzwischen", sagt Rentschler. "Calw ist ein Nest. Da ist es wichtig, dass man sich gegenseitig hilft."

Konkurrenzkämpfe zu anderen Gastronomie-Betrieben sind dem 28-Jährigen fremd. Er finde es toll, dass die Stadt so viele verschiedene Angebote habe – dadurch werde Calw belebt.

"Und je mehr die Stadt lebt, desto mehr haben alle davon." Einmal im Monat finden in Rentschlers Hotrod Café Veranstaltungen wie Konzerte oder Motto-Partys statt. Dabei sei man nicht auf eine Musikrichtung beschränkt – "Es kommt zwar primär Rock, aber auch mal etwas Neues", erklärt der Bad Liebenzeller. Er ist stolz über die Entwicklung, die sein Betrieb im Laufe des ersten Jahres hingelegt hat.

Der 28-Jährige hegt sogar den Gedanken, das Hotrod Café als Franchise-Konzept auszuweiten. Nur unter der Bedingung allerdings, dass er die potenziellen Franchise-Nehmer persönlich einlernt und sich dafür Zeit nimmt.

Genauso wie er sich Zeit nimmt für seine Gäste. "Es ist quasi mein Wohnzimmer und ich will wissen, wer in meinem Wohnzimmer ist", erläutert Rentschler. Deshalb begrüße er jeden Gast und wechselt ein paar Worte mit ihm.

"Ich bin froh, diesen Schritt gegangen zu sein", betont der Inhaber des Hotrod Cafés. "Und ich freue mich auf alles, was noch kommt."