Willi Hanselmann (im karierten Hemd), der Erste Beigeordnete Burladingens, Berthold Wiesner (Mitte) und Davide Licht bei der Siegesfeier in Burladingen. Foto: Raphtel-Kieser

Ortsvorsteher mit 92,1 Prozent der Stimmen in Burladingen gewählt. "Ich bin absolut wahnsinns-zufrieden".

Calw/Burladingen - Davide Licht ist der zukünftige Bürgermeister von Burladingen (Zollernalbkreis). Mit 92,1 Prozent der abgegebenen Stimmen ließ der Ortsvorsteher von Hirsau und Altburg alle anderen Kandidaten weit hinter sich. Seine Weggefährten aus Calw freuen sich mit dem 31-Jährigen. Wenn auch etwas Abschiedsschmerz zu spüren ist.

Noch am Tag nach dem Wahlsieg in Burladingen ist Licht ganz im Glück. Er habe das Ergebnis nach einer kurzen Nacht erst einmal sacken lassen müssen, gibt er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten zu. Mit 92,1 Prozent der abgegebenen Stimmen ist er zum Bürgermeister von Burladingen gewählt worden. Dass das Ergebnis so deutlich ausfallen würde, damit habe er nie gerechnet, sagt er. "Ich bin absolut wahnsinns-zufrieden."

"Er ist auf alle zugegangen und das kam gut an"

Licht, der in Hirsau und Altburg als Ortsvorsteher tätig ist und die Abteilung Liegenschaften der Stadt Calw leitet, galt als Favorit im Rennen um die Verwaltungsspitze. Immerhin war er der Einzige der fünf Bewerber, der Erfahrung in einer größeren Verwaltung vorweisen kann. Zudem habe Licht einen "überzeugenden Wahlkampf" geführt, findet Willi Hanselmann, ehemaliger Ortsvorsteher von Altburg. Er war gemeinsam mit einer kleinen Delegation aus Calw nach Burladingen gefahren, um den 31-Jährigen zu unterstützen. Obwohl Burladingen inklusive der Kernstadt aus zehn Stadtteilen besteht, sei Licht überall zugange gewesen. "Er ist auf alle zugegangen und das kam gut an", urteilt Hanselmann. Ganz im Gegensatz zu seinen vier Konkurrenten, die laut des ehemaligen Ortsvorstehers "sehr schwach" gewesen seien. Dennoch findet Hanselmann das Ergebnis von 92,1 Prozent "erstaunlich". Er wünsche Licht, mit dem er ein freundschaftliches Verhältnis pflege, alles Gute für seine bevorstehende Aufgabe.

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Die Glückwünsche hatte er ihm auch schon persönlich überbracht, bei der Siegesfeier vor dem Rathaus in Burladingen. Dort hatte Hanselmann auch gleich eine Kooperation zwischen Calw und Burladingen in die Wege geleitet: "Ich habe der Stadtkapelle Grüße von der Trachtenkapelle Altburg überbracht und vorgeschlagen, dass sie mal in Burladingen auftreten", erzählt er.

Sanierung des Rathauses

Auch die stellvertretenden Ortschaftsratsvorsitzenden von Altburg und Hirsau haben den Wahlkampf im Zollernalbkreis aufmerksam verfolgt. Karl-Heinz Scheffelmaier (Hirsau) freut sich für Licht. Dieser habe nicht nur gute Arbeit als Ortsvorsteher geleistet, sondern sei ihm auch als Freund ans Herz gewachsen. Scheffelmaier ist überzeugt davon, dass er für das Amt des Bürgermeisters geeignet ist. Und doch: "Wir Hirsauer werden ihn sehr vermissen." Sigrid Bantel (Altburg) ist nicht überrascht vom Wahlausgang: "Herr Licht hat einen grandiosen Sieg eingefahren und ich freue mich sehr für ihn." Licht habe gute Arbeit geleistet, viele Erfahrungen gesammelt und mit den Jahren ein gutes Verhältnis zu Vereinen und Bürgern aufgebaut. Mit ihm habe man viele bleibende Projekte umgesetzt wie zum Beispiel die Sanierung des Rathauses, erzählt Bantel. "Er hatte für jeden immer ein offenes Ohr und schon daher werden wir Altburger ihn sehr vermissen."

Bis ein neuer Ortsvorsteher gefunden ist, werden Scheffelmaier beziehungsweise Bantel die Sitzungen des jeweiligen Ortschaftrates leiten. Doch das wird voraussichtlich erst gegen Ende des Jahres nötig. Denn, kündigt Licht an, er möchte in Calw zunächst seine Projekte undThemen so hinterlassen, dass ein sauberer Übergang gelingt. Licht hat einen Amtsantritt zum Jahreswechsel im Blick. Dann möchte er auch nach Burladingen ziehen.

"Aufstrebende Talente lassen sich nicht aufhalten, deshalb war es absehbar, dass wir unseren geschätzten Kollegen und Ortsvorsteher auch einmal verlieren werden", meint Oberbürgermeister Florian Kling ganz pragmatisch zum Sieg des Ortsvorstehers. "Bei uns überwiegt eindeutig die Freude über das tolle Wahlergebnis und dass Burladingen wieder einen richtigen Bürgermeister bekommt." Die Stelle Lichts werde sofort ausgeschrieben, kündigt Kling an.