Ungefähr da, wo Wolfgang Pfrommer (rechts) Thomas Blenke die Petition überreicht, soll der Hirsch wieder hin. Foto: Hölle

Wolfgang Pfrommer ruft Petitionsausschuss an. Ministerium für Verkehr und Infrastruktur hat sich besonnen.

Calw/Oberreichenbach-Würzbach - Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Auch für den demontierten Hirsch im Kreisverkehr am Würzbacher Kreuz.

Wolfgang Pfrommer vom Würzbacher Babelshof, auf dessen Anregung hin die Kultfigur im Kreisel vor knapp sieben Jahren aufgestellt wurde, und der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Blenke gehen jedenfalls davon aus, dass die Chancen für eine Rückkehr derzeit ganz gut stehen.

Im Ministerim für Verkehr und Infrastruktur hat man sich nämlich besonnen und den eigenen Erlass, dem der bronzene Hirsch im vergangenen Herbst zum Opfer gefallen ist, mit ergänzenden Hinweisen versehen. "Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit kommen alternativ zur Entfernung eines starren Hindernisses auch andere Maßnahmen in Betracht", steht da beispielsweise zu lesen.

Verkehrsminister Winfried Hermann möchte Blenke jetzt aber keinesfalls aus der Verantwortung dafür entlassen, dass der Würzbacher Kreisel auf Grund einer "vermeintlichen EU-Verordnung, mit deren Rückendeckung sich dann die Verwaltung ausgetobt hat" ins Gras beißen musste.

Obwohl der Minister bei seinem Besuch im Sommer den Eindruck hinterlassen habe, dass er sich in dieser Angelegenheit selbst noch einmal hinterfragen werde, habe er damals den Erlass zum Entfernen von Kunstwerken aus Kreisverkehren selbst unterschrieben. Wenn er sich jetzt hinter Beamten verstecken wolle, wäre das eine große Sauerei.

Unterschriften werden gesammelt

Sei’s drum. Wolfgang Pfrommer lässt nicht locker und kämpft dafür, dass sein Hirsch wieder aufgestellt wird. Möglichst von und auf Kosten des Straßenbauamts, das das Kunstwerk auch abmontiert hat. Deswegen überreichte er gestern Thomas Blenke eine Petition, die dieser an den zuständigen Ausschusss weiterleiten soll.

Das Anliegen ist eindeutig: "Der Würzbacher Hirsch soll zurück auf den Kreisel". Nachdem die Landesregierung, so Pfrommer, ihre strikte Haltung zur Beseitigung von Kunstwerken in Kreisverkehren begrüßenswerter Weise aufgegeben habe, seien er und seine Mitstreiter der Ansicht, dass auch der Würzbacher Hirsch wieder auf seinen ursprünglichen Platz zurückkommt.

183 Personen haben diesen Antrag mittlerweile unterzeichnet, weitere Unterschriften werden gerne entgegengenommen. Nicht zu vergessen die 3600 Unterschriften, die bisher zu Gunsten des Hirschen zustande gekommen sind.

Blenke beglückwünschte Pfrommer zu diesem Schritt. "Wir haben jetzt die Chance, dass der Hirsch zurückkommt. Und er gehört nicht an das Haus des Würzbacher Bauerntheaters, sondern eindeutig in den Kreisverkehr." Er selbst hat als Abgeordneter eine kleine Anfrage formuliert: "Wie stellt die Landesregierung vor dem neuen Hintergrund sicher, dass der "Würzbacher Hirsch" wieder an seinen angestammten Platz auf dem Kreisverkehr der K 4325 im Landkreis Calw zurückkehrt?"