Die am Würzbacher Kreisel im Schneegestöber von Initiator Wolfgang Pfrommer (rechts) dem CDU-Abgeordneten Thomas Blenke nach Stuttgart mitgegebene Petition ist eingereicht, aber die Entscheidung darüber noch nicht gefallen. Foto: Schabert

Entscheidung über die weitere Vorgehensweise wird von Winfried Hermann ans Landratsamt abgeschoben.

Calw/Oberreichenbach - Von den Initiatoren in vierstelliger Zahl gesammelte Unterschriften, deren Petition an den Landtag und eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Thomas Blenke sollen dem Hirsch wieder auf den Würzbacher Kreisel verhelfen.Verkehrsminister Winfried Hermann hatte sich im letzten Jahr spontan auf einen Ortstermin eingelassen und dabei gegenüber der Bürgerinitiative um Initiator Wolfgang Pfrommer, die um den Verbleib kämpft, Hoffnungen geweckt.

Später verteidigte dann der Ressortchef in einem Brief an Thomas Blenke, welcher der Redaktion vorliegt, seitenlang die jetzt etwas zurückgenommenen Regelungen und veranlasste persönlich den Abbau des Kunstwerks als angeblich notwendig.

Mit seiner jüngsten Nachricht an den Abgeordneten und innenpolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion wälzt Hermann jetzt die Verantwortung auf das Landratsamt Calw ab.

In jedem Einzelfall sei auf die Verhältnismäßigkeit der Mittel zu achten, stellt im Rahmen seiner Antwort auf Blenkes Kleine Anfrage der Minister fest.

Er erklärt, dass keine Vorgaben bestünden, dass Kunstwerke, Findlinge oder andere Gegenstände immer zu entfernen seien. Aber die Anordnung, den Hirsch wieder an seinen Platz zu bringen und die von ihm verfügte Bestätigung des Entfernungs-Aktes zu widerrufen, bleiben aus.

Die Frage, wie nach dem generellen Gesinnungswandel im Ministerium sichergestellt wird, dass das Kunstwerk wieder auf den angestammten Platz zurückkehren darf, beantwortet ein von Hermann persönlich unterzeichnetes Schreiben wie folgt: "Die vor Ort zuständigen Behörden entscheiden [...] in eigener Verantwortung. Das Land kann und wird hier keinen Einfluss nehmen." Noch nicht entschieden ist über die eingereichte Petition.

"Es ist schon schäbig, wie der Verkehrsminister kneift, und die Verantwortung auf nachgeordnete Stellen und Beamte abdrückt", sagt Blenke. Er fordert Hermann auf, Größe zu zeigen und seine Fehlentscheidung von damals zu korrigieren, die Verantwortung zu tragen, die er persönlich übernommen habe. Der Abgeordnete erwartet, dass der Hirsch vom Land auf eigene Kosten wieder an seinen Platz gebracht wird. Denn von diesem sei der Aufwand verursacht, nicht von Kreis oder Kommunen.