Frank Glanz ist für das Cockpit des Reisebusses nicht zu jung. Er hat die Aufgaben eines Omnibusfahrers in drei Jahren von der Pike auf gelernt. Foto: Hölle

Frank Glanz ist für 500 PS nicht zu jung. Mitarbeiter sind technisch versiert sowie umweltbewusst.

Calw-Hirsau - Ob er denn nicht zu jung sei, um dieses Gefährt zu lenken, ist Frank Glanz schon gefragt worden, als er im Cockpit eines zwölf Meter langen Reisebusses, der um die 500 PS unter der Haube hat, saß. Nein, ist er nicht. Obwohl Glanz natürlich nicht dem Bild eines gestandenen Busfahrers um die 50 entspricht, wie sie meistens anzutreffen sind. Mit 21 Jahren hat der jetzt seine dreijährige Ausbildung zum Omnibusfahrer als Berufskraftfahrer abgeschlossen. Als erster und damit natürlich auch als einziger im ganzen Kreis Calw.

Und damit ist er der ganze Stolz seiner Chefin Gisela Volz vom gleichnamigen Hirsauer Unternehmen. Weil ihm schon als Kind Busfahrer immer imponiert haben, hat er von seinem Wohnsitz in Niederwürschnitz am Fuß des Erzgebirges nach einer Lehrstelle Ausschau gehalten und ist, weil es eben nicht so viele gibt, vor drei Jahren in Hirsau hängen geblieben. Berufsbegleitend besuchte er die Berufsschule in Ebingen und die Fahrschule in Schorndorf. An allen drei Ausbildungsstätten lernte er die Aufgaben eines Omnibusfahrers von der Pike auf – die technische Beherrschung des Fahrzeugs, den professionellen Umgang mit Fahrgästen und auch die Verwaltungsarbeiten, die im Hintergrund zu leisten sind.

Während normalerweise der Omnibusführerschein erst mit 21 Jahren erworben werden kann, dürfen Auszubildende mit 18 den Busführerschein absolvieren. Während der Ausbildungszeit dürfen sie im Linienverkehr bis 50 Kilometer pro Stunde Busse lenken und damit berufliche Praxis sammeln – eine Möglichkeit, die Glanz gerne nutzte und sich damit schon viel Routine erworben hat.
"Frank ist der dritte junge Mann, den wir zum Busfahrer ausgebildet haben, seit es diesen Ausbildungsgang gibt", so Gisela Volz. Sie hätte zwar Änderungswünsche hinsichtlich der gesetzlichen Rahmenbedingungen, aber insgesamt sei sie mit der Nachwuchsförderung zufrieden. Und darum geht es ihr: "Wir müssen schauen, wo der Nachwuchs herkommt und dass er gut ist", betont Volz. Die jungen Mitarbeiter seien verantwortungsbewusst und hätten Zeit gehabt, alle Facetten des Berufs kennenzulernen. Sie seien technisch versiert, umweltbewusst und würden die großen Fahrzeuge mit Umsicht und Freude am Beruf steuern.