TSV will Schwimmbetrieb aufrecht erhalten. Bürgerinitiative lässt in Sachen Neubau nicht locker.
Calw - Schon abgehakt haben der TSV Calw und die Bürgerinitiative "Pro Hallenbad" den Beschluss des Gemeinderats, nachdem das Carl-Schmid-Bad zum Ende des Schuljahres am 24. Juli geschlossen werden soll. Auch wenn sie natürlich enttäuscht sind.
Aber sowohl TSV als auch Initiative schauen nach vorn. "Der Blick zurück auf die Fehler, die die Stadt in der Vergangenheit gemacht hat, lohnt sich nicht mehr", sagt Benjamin Knoll, der Geschäftsführer des 1800 Mitglieder zählenden Calwer Turn- und Sportvereins. Was da alles schiefgelaufen ist, sei schon aufgezeigt worden. Von der Schließung betroffen sind, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung erläuterte, etwa 200 Mitglieder aus den beiden Abteilungen Schwimmen und Triathlon. Und für diese gelte es, den Betrieb aufrecht zu erhalten.
Deswegen habe der TSV – übrigens schon vor der Beschlussempfehlung des Gemeinderats an den Aufsichtsrat der ENCW – Gespräche mit den Gemeinden Althengstett sowie Gechingen und auch mit dem Sprachheilzentrum aufgenommen. Hier solle ausgelotet werden, inwieweit Calwer Vereinssportler die dortigen Bäder nutzen können.
Lösungen, so Knoll, würden sich durchaus abzeichnen. Besonders lobend äußerte er sich in diesem Zusammenhang über die offene Haltung der Gemeinde Althengstett und dabei vor allem von Bürgermeister Clemens Götz.
Von der Stadt erwartet der TSV jetzt Unterstützung. Zum einen hinsichtlich der weiteren Gespräche, andererseits ab auch in finanzieller Form. Die Überlassung des Carl-Schmid-Bads sei Teil der städtischen Vereinsförderung für die Schwimmsportler gewesen.
Wie auch immer eine künftige Lösung aussehe, sie koste wohl Geld, so Knoll. Bei der Suche nach Alternativen gehe es für den TSV in erster Linie darum, Kindern- und Jugendlichen aus Calw auch weiterhin Schwimmsport anbieten zu können.
Mitglieder der betroffenen TSV-Abteilungen engagieren sich bekanntlich auch in der Bürgerinitiative "Pro Hallenbad Calw". Und diese will nach wie vor möglichst viele Unterschriften sammeln. Mehr als 1300 sind bisher zusammengekommen, davon etwa 1000 von Calwer Bürgern.
Wobei es in diesem Zusammenhang ganz klar in Richtung Hallenbad-Neubau gehen soll. Wie das auch bisher der Fall war. Hier will die Bürgerinitiative nicht locker lassen. Weiter gesammelt werden sollen auch Ideen und Expertisen, wie ein solches Neubauprojekt realisiert werden kann. "Auf dass es", so heißt es dazu von der Initiative, "nach dem Gemeinderatsbeschluss nicht heißt: aus den Augen, aus dem Sinn."
Das Gespräch mit dem Gemeinderat will die Initiative deswegen auch weiterhin suchen. "Es könnte ja sein, dass sich vielleicht irgendwann einmal ein Fördertopf auftut. Und dann müssen wir mit Plänen Gewehr bei Fuß stehen", wird dazu betont.