Das markierte Gelände beim Würzbacher Kreuz hat Medentika CNC gekauft. Foto: Medentika CNC/Stadt Calw Foto: Schwarzwälder Bote

Unternehmen: Medentika CNC kauft Grundstück / Zahnimplantat-Hersteller möchte Mitarbeiter anstellen

Calw/Renningen. Eine Fläche von 11 700 Quadratmetern im interkommunalen Gewerbegebiet Würzbacher Kreuz wurde unlängst verkauft, die angrenzende Fläche mit 4983 Quadratmetern reserviert – von Medentika CNC. Das junge Unternehmen hat große Pläne: Auf dem Gelände soll zunächst eine rund 3000 Quadratmeter große Halle entstehen, später eventuell noch ein Anbau.

Doch was macht dieses Unternehmen überhaupt? Medentika CNC ist eine Tochterfirma von Medentika und in den schweizerischen Straumann-Konzern eingebunden. Ursprünglich lediglich als verlängerte Werkbank des Mutterkonzerns gedacht, stellen die 26 Mitarbeiter mittlerweile ein großes Portfolio an Prothetikteilen und Zahnimplantaten her. Neben preisgünstigen Implantatsystemen, die auch mit jenen anderer Marken kompatibel sind, gibt es mittlerweile auch drei eigene. Rund 120 000 Teile werden monatlich herstellt.

Momentan hat die Firma noch einen Standort in Renningen. Doch das Geäude dort platze aus allen Nähten, erzählt Marcel Kiefer, Fertigungsleiter bei Medentika CNC. Die Nachfrage nach Zahnimplantaten im Mittelpreissegment sei riesig, vor allem im Ausland. "Das geht richtig ab", sagt er. Das Siegel "Made in Germany" werde weltweit geschätzt.

Mehr Auflagen

Wegen des großen Erfolgs wird gebaut und vergrößert. Kiefer stammt aus dem Kreis Calw, genauer aus Calmbach, weshalb er auf das Würzbacher Kreuz aufmerksam wurde. "Wir haben nicht die Anforderungen eines typischen Wirtschaftsbetriebs", betont er. Beispielsweise sei eine direkte Autobahnanbindung nicht notwendig. Unter anderem deshalb sei der Standort ideal. Mit der Auftragsvergabe für die neue Halle soll es im März losgehen. "Wenn es gut läuft, könnten wir schon im Sommer 2020 umziehen", sagt Kiefer. "Das kann schnell gehen."

Wenn er von dem neuen Standort spricht, gerät der Fertigungsleiter regelrecht ins Schwärmen. Alles soll modern werden, hell und sauber. Neue Maschinen werden Platz haben. Und auch Seminarräume soll es geben, von wo aus Kunden hautnah bei der Produktion dabei sein können.

Transparenz sei nämlich ein großes Thema, gerade bei Medizinprodukten, sagt Kiefer. "Die Anforderungen sind zwar noch dieselben, aber die Behörden schauen viel genauer hin." Hinzu kommen mehr und mehr Auflagen, die es zu erfüllen gilt, um bestimmte Zertifizierungen zu bekommen.

Deshalb sei es erstrebendswert, möglichst viel selber zu machen, so Kiefer. Man halte die Augen offen, was neue Technologien angeht, beispielsweise sterile Verpackungen. "Dann hat man selber die Hand drauf." Wenn 2020 das EU-weite Medizinproduktegesetz in Kraft tritt, werde das neue Herausforderungen bergen. "Da wollen wir uns räumlich darauf vorbereiten", sagt der Fertigungsleiter.

Ist die Firma erst einmal in Calw, sollen auch neue Mitarbeiter angestellt und Ausbildungen angeboten werden. Sind es momentan 26, sollen es bis 2025 etwa 50 bis 70 sein. Kein leichtes Unterfangen. "Es ist schwer, geeignetes Personal zu finden", meint Kiefer.

Gesucht seien vor allem Industrie- und Zerspanungsmechaniker. Man brauche keinen zahnmedizinischen oder -technischen Hintergrund. "Wir haben im Prinzip eine normale CNC-Zerspanung, nur eben mit kleineren Teilen."