Calwer Kantorei gedenkt zusammen mit Kammersinfonie Reformator Jan Hus
Calw. Am Sonntag, 1. November, findet ab 19 Uhr in der Calwer Stadtkirche ein Konzert zum Gedenken an Jan Hus, einen der wichtigen Reformatoren vor Martin Luther, statt. Unter der Leitung von Bezirkskantor Martin W. Hagner musizieren Sabine Cremonesi, Petra Koschatzki, Raoul Bumiller, Ulrich Wand, die Calwer Kantorei und die Kammersinfonie Calw Werke von de Machaut, Bach, Bruckner und Dvorak.
Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit – diese beiden Begriffe waren die Leitsterne für Hus‘ Handeln, seinen Einsatz für die Armen sowie seine Kritik an den damaligen Kirchenführern und dem Adel, die beide rücksichtslos und auf Kosten der restlichen Bevölkerung nur ihren Vorteil suchten. Hus maß sie an ihren eigenen Maßstäben und predigte gegen deren Verfehlungen, seine Beliebtheit bei der Bevölkerung wurde den Oberen schließlich zu gefährlich, sodass er 1415 in Konstanz zum Tod verurteilt wurde und auf dem Scheiterhaufen starb.
Zur Aufführung kommen Teile aus Guillaume de Machauts "Messe de Nostre Dame" von 1370, die den Hörer mitnimmt in die Zeit vor 600 Jahren. Hauptwerk des Abends ist die zweiteilige Kantate "Die Elenden sollen essen" von Johann Sebastian Bach, die gleichfalls Gier und Ungerechtigkeit anprangert. Zwei Kompositionen aus der Romantik bilden den Abschluss des Konzertes, Anton Bruckners achtstimmige Motette "Os justi" für Chor acapella und Antonin Dvoraks Ouvertüre für großes Orchester "Die Hussiten". Dieses selten gespielte Werk schildert in dramatischer Weise die Verfolgung und den Kampf der Gefolgsleute und Nachfolger von Jan Hus als Gründungsgeschichte der tschechischen Nation.
Der Eintritt beträgt zehn Euro auf allen Plätzen. Die Abendkasse ist ab 18 Uhr geöffnet.