Gewerbeverein das letzte Mal am Zug?

Seit knapp einem Vierteljahrhundert organisiert der Calwer Gewerbeverein die verkaufsoffenen Sonn- und Feiertage. Doch damit soll nach dem 7. April Schluss sein, verkünden Jürgen Ott und Nicolai Stotz, die Vorsitzenden des Calwer Gewerbevereins. Denn nach vielen Jahren des Ringens soll bald ein Citymanager für die Hesse-Stadt kommen. "Die verkaufsoffenen Sonn- und Feiertage sind dann seine oder ihre Sache", sagt Ott. Der Gewerbeverein werde natürlich weiterhin unterstützend tätig sein und bei Bedarf helfen – "aber wir werden ihm oder ihr nicht vorschreiben, was man machen soll. Der Citymanager soll seine Freiheiten haben", bekräftigt Stotz. "Wir sind da offen."

Momentan befassen sich der Gewerbeverein sowie die Stadt noch mit der Gründung der GmbH, bei der der Citymanager angestellt sein wird. Sobald alles fertig ist, wird die Stelle ausgeschrieben. Der verkaufsoffene Feiertag am 3. Oktober würde dann im besten Falle schon in die Zuständigkeit des heiß ersehnten Citymanagers fallen.

Nun aber erst einmal zurück zum 7. April – ein verkaufsoffener Sonntag, bei dem wieder "das Event im Vordergrund stehen soll", so Stotz. Rund 70 Einzelhändler sowie zahlreiche Gastronomen wirken mit und bieten teils besondere Aktionen an. Das Motto des Tages "fit und gesund in den Calwer Frühling" findet sich vor allem beim Rahmenprogramm wieder. So gibt es zum Beispiel Sportangebote von Vereinen oder örtlichen Fitnessstudios, gesunde Menüs und Vorstellungen von E-Bikes. Wichtig sei dem Gewerbeverein, dass nicht nur Händler aus der Innenstadt mitwirken, sondern auch jene von außerhalb. So wird auch die Villa Regenbogen aus Heumaden ihre Tagespflege vorstellen. "Das gehört auch zu dem Thema dazu, wenn die Menschen immer älter werden", sagt Stotz.

In der Badstraße und auf dem Hesseplatz werden mehr als 50 Aussteller den Antik-Flohmarkt bestücken. "Das wird immer gut angenommen, sowohl von den Ausstellern, als auch von Besuchern", meinen die Vorsitzenden.

Jedes Mal begeistert

Zudem wird das Altburger Dance Movement (ADM) auftreten. "Die haben sich inzwischen so einen Namen gemacht, sind aber immer mit Herzblut dabei", freut sich Ott. Kinder können sich schminken lassen, auf einem Bungee-Trampolin springen oder Ponyreiten am Unteren Brühl. In der Altburger Straße gibt es wieder den Kinderflohmarkt. "Das ist immer eine klasse Sache", sind sich die Vorsitzenden einig. "Die Kinder misten ihre Zimmer aus und können dadurch auch noch ihr Taschengeld aufbessern." Gegen eine Anmeldegebühr von zehn Euro, die man aber wieder erstattet bekommt, können Interessierte einen Stand bekommen.

Zu Essen wird es neben den Angeboten der Calwer Gastronomen auch noch Essstände geben. "Es gibt jedes Mal ein riesiges Angebot an Essen aber trotzdem ist immer die Hölle los", erzählt Ott. Die Gastronomen seien jedes Mal aufs Neue begeistert. Übrigens: Die Gaststätte "Kult" wird neu eröffnet und ist ebenfalls am verkaufsoffenen Sonntag dabei – mit kroatischer Küche.

Oftmals werde kritisiert, sagen die Vorsitzenden, dass der verkaufsoffene Sonntag in Calw auf denselben Tag fällt wie die in Schömberg und Nagold. Dies habe aber ganz praktische Gründe: Zum einen sei es gar nicht so leicht bei den zahlreichen Feiertagen im Frühjahr ein passendes Wochenende zu finden, das weder zu früh im Jahr, noch zu spät ist. "Und man tut sich nicht arg weh gegenseitig", spricht Ott aus Erfahrung. Manche Besucher sind an einem Tag sogar in mehreren Städten unterwegs. Im Grunde müsse also nur noch das Wetter passen, sagen die Vorsitzenden des Gewerbevereins, die laut eigener Aussage vor einem spannenden Jahr stehen. "Wir haben große Veränderungen vor uns."

Weitere Informationen: Anmeldungen für den Kinderflohmarkt sind bei Uschi Däuble unter der Nummer 07051/3 08 69 möglich.