Der Calwer Gesundheitscampus soll am Rande des Gewerbegebiets Stammheimer Feld entstehen. Foto: Landratsamt

Ausstellung im Foyer des Calwer Landratsamts. Landrat: "Bürger sollen alles sehen und wissen können."

Calw - Mit den Worten "Der Bürger soll alles sehen und wissen können" hat Landrat Helmut Riegger eine aufschlussreiche Ausstellung eröffnet. Bis 20. April können nun interessierte Bürger im Foyer des Landratsamtes (Haus A) sehen, wie ihr Gesundheitscampus im Stammheimer Feld III aussehen wird.

Nicht nur der Siegerentwurf nebst weiteren preisgekrönten Ideen, sondern auch andere hochwertige Vorschläge, Modelle, Fotos und wortreiche Beschreibungen der 14 teilnehmenden Architekturbüros sind dort zu besichtigen.

Sogar die Protokolle der Beratungen sind einzusehen

Sogar in die Protokolle der umfangreichen und stundenlangen Sitzungen des Preisgerichts kann der Interessierte einsehen. Dies alles ist möglich zu den Öffnungszeiten des Landratsamtes.

Von den Architektenbüros wurde zunächst eine "grundsätzliche städtebauliche und die Darstellung grundsätzlicher konzeptioneller und funktionaler Zusammenhänge" gefordert. Später dann auch eine detaillierte Ausarbeitung dieser Merkmale.

Die genauen Anforderungen hat der Landkreis gemeinsam mit der Stadt Calw und den am Campus beteiligten Partnern festgelegt. So legte man beispielsweise Wert auf kurze Wege sowie möglichst wirtschaftliche Betriebsabläufe. Letztendlich soll der Gesamtkomplex eine "hohe Aufenthalts- und Erholungsqualität für Mitarbeiter, Patienten und Besucher" schaffen. Der Landrat hob bei der Eröffnung aber hervor, dass "die Medizin, die da drin ist, entscheidend" sei. Gewonnen hat den Wettbewerb das Ingenieurbüro. Vogt Leipzig/ Stuttgart.

Der Vorsitzende des Preisgerichts, Eckart Rosenberger, erläuterte dem geladenen Publikum das Auswahlverfahren. Er berichtete über das stundenlange, weil gründliche wie gemeinsame Ringen um die entscheidenden Argumente. Architekten, Bausachverständige, Städteplaner, sowie Vertreter aus der hiesigen Politik, Medizin und der Verwaltung wählten den Sieger anhand festgelegter Kriterien einstimmig. Wichtig war es für Rosenberger festzuhalten, dass die Entscheider bis zuletzt nicht wussten, welcher der Vorschläge welchem Architekten zuzuordnen war, dass also alles unter dem Siegel der Anonymität beurteilt wurde.

"Es scheint der wirtschaftlichste Entwurf zu sein"

Letztendlich gewann, Rosenbergers Erläuterungen zu Folge, die Arbeit, die in Sachen Funktionalität, im Hinblick auf Nutzerkomfort und auf die Betriebsabläufe die Anforderungen erfüllen konnte. Die einzelnen Nutzungen seien deutlich erkennbar und individuell gestaltet. Der klare Campuscharakter sei ablesbar und zusätzlich zum Gebäudeensemble durch den Schallschutzwall und das Parkhaus im Norden gut definiert. Durch die Gliederung der Baukörper und die dadurch geschaffenen Freiräume entstünden atmosphärische Innenräume. Der Sieger wusste zudem durch eine passende Einbindung in die umgebende Natur gut zu überzeugen. Dass bei allem die Beachtung von Wirtschaftlichkeit ein wichtiges Kriterium war, wurde von Rosenberger nicht verschwiegen. Es "scheint der wirtschaftlichste Entwurf zu sein", so Rosenberger

Aus der Reihe der Nächstplatzierten können sich einige mit stattlichen Preisgeldern trösten. Zumindest jedoch mit Rosenbergers Schlusswort. "Der Bessere ist der Feind des Guten" drückte die Achtung und hohe Anerkennung für die Arbeit aller in der Folge platzierten Teilnehmer aus.