Ausstellung: Volkshochschule befasst sich mit Emotionen

Calw. Eine neue Ausstellung ist ab Freitag, 11. September, im Foyer der Volkshochschule Calw (VHS) zu sehen: "Die Macht der Gefühle".

Die Politik wird, so scheint es, wird in Zeiten der Daueraufgeregtheit zunehmend von Gefühlen bestimmt. Fakten werden durch gefühlte Wahrheiten infrage gestellt. Radikale aller Couleur finden mit einfachen Antworten auf komplexe Fragen immer mehr Zuspruch. Die politische Mitte weiß mit den aufgeheizten Emotionen oft nichts anzufangen. Sie ist von der politischen Kultur der alten Bundesrepublik geprägt, in der das Gebot der Nüchternheit galt. Hier setzt die Ausstellung "Die Macht der Gefühle. Deutschland 19 19" an, die Ute und Bettina Frevert für die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ) und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erarbeitet haben.

Historische Entwicklung

Die Schau wählt eine emotionsgeschichtliche Perspektive auf die vergangenen 100 Jahre und verdeutlicht die politische und gesellschaftliche Wirkungsmacht von Angst, Hoffnung, Liebe oder Wut. Die Ausstellung nimmt heutige Erscheinungsformen von 20 Emotionen zum Ausgangspunkt und zeigt deren historische Entwicklung im 20. Jahrhundert auf: Konjunkturen, Wandel und Kontinuitäten. Im Erinnerungsjahr 2019 wird die Ausstellung Kontinuitäten und Brüche in den Gefühlswelten veranschaulichen, die die vergangenen 100 Jahre prägten und deren Intensität heute Politik und Gesellschaft herausfordert, heißt es in einer Ankündigung.

Texte, etwa 140 historische Fotos und Faksimiles sowie multimediale Begleitangebote sollen dazu anregen, sich mit der Macht von Gefühlen in Vergangenheit und Gegenwart auseinanderzusetzen. Die Ausstellung ist bis 25. Oktober montags bis freitags von 8 bis 21 Uhr zu besichtigen.